Tourenbericht zur Dolomitentour 2.-10. September 1995

Samstag, 2. September 1995

Dieses Jahr sind wir bei unserer September-Tour zu siebent. Wir treffen uns früh um 4.30 Uhr auf dem Parkplatz am Hornbach-Baumarkt an der Stollberger Straße. Alle sind da - trotzdem beginnt die Tour mit Hindernissen, die uns die ersten beiden Tage auch weiterhin begleiten werden. Ich habe meine Gore-TeX-Jacke an der Garderobe hängen lassen und so fahren die anderen in Joachims Fahrzeug weile los, während wir noch mal eine Runde durch die Stadt drehen. Treffpunkt soll die Raststätte Hienberg an der A9 sein. Nachdem die Jacke an Bord ist, holen wir noch Konstanzes AV-Ausweis - dann können auch wir endlich starten. Das Wetter in Sachsen und Bayern ist saumäßig und so kommen uns unterwegs oftmals Zweifel an der Sinnfälligkeit unseres Tuns. Eine Tour in den Ziller- oder Ötztalern hätten wir in diesem Jahr absagen können wegen des Schnees bis auf 1600m herab. Wir hoffen auf besseres Wetter in Italien.

Wir fahren an der Raststätte Sophienberg (!?) vorbei und bemerken 2 hektisch gestikulierende Gestalten an der Einfahrt. Warnblinkanlage ein, Randstreifen und im Rückwärtsgang (nicht ganz STVO-konform) in die Ausfahrt der Raststätte hinein. Da steht die andere Mannschaft um das Auto von Joachim herum. Diagnose des herbeigerufenen ADAC-Helfers : zuwenig Öl, Ölwechsel erforderlich, eventl. Schlimmeres am Motor. Wir beschließen, daß wir in meinem Wagen weiterfahren und die anderen eine Werkstatt in Bamberg oder Bayreuth anlaufen und nachkommen. Da die Werkstatt Samstags aber erst spät öffnet, entschließen sie sich zur Rückfahrt nach Chemnitz und kommen noch am selben Tag mit Lothars PKW nach. In der Hektik des Aufbruchs verabreden wir noch als Treff für denselben Abend die Langkofelhütte bzw. für den nächsten Tag die Antermoia-Hütte.

Ohne große Hindernisse (einige kleinere Staus, Ausfahrt von der Brenner-Autobahn Richtung St. Ullrich verpaßt und die südliche Anfahrt zum Sella-Joch gewählt, beinahe-Unfall auf der Paßstraße mit einem Linienbus in einer Kurve) erreichen wir gegen 16.15 Uhr das Sellajoch. Das Wetter ist zwar kühl aber sonnig/freundlich. Wir treffen - unbeabsichtigter Weise - einen Arbeitskollegen von mir. Wir interviewen ihn über das lokale Wetter und er erzählt uns, daß es heute der erste wärmere Tag seit langem war; am Vortag lag auf dem Sellajoch noch Schnee und er ist vor dem Schlechtwetter in den vergangenen Tagen an den Garda-See ausgewichen. Wir packen unsere Sachen und wollen mit der Seilbahn zur Toni-Demez-Hütte fahren, die nimmt uns jedoch schon 15 min. vor Betriebsschluß (17 Uhr) nicht mehr mit nach oben. So machen wir uns zu Fuß an den steilen Anstieg vom Sellajoch (2174m) in die Langkofelscharte (2681m) - 590m Aufstieg lt. Höhenmesser. Nach der langen Fahrt ist es ein ziemlicher Anstieg - die Rucksäcke kommen uns sehr schwer vor (sind es vielleicht auch) und die fehlende Aklimatisierung macht sich bemerkbar. Wir brauchen für den Aufstieg trotzdem nicht länger als für uns üblich. Der Abstieg auf der Gegenseite ist ein Nordhang und ist durch festgetretenen Schnee und Schmelzwasser stellenweise ziemlich vereist. Wir tasten uns langsam bis in die Geröllzone und steigen zur Langkofel-Hütte (2253m) ab, wo wir telefonisch Quartier reserviert haben. Ankunft an der Hütte in der Abenddämmerung so gegen 20 Uhr. Die 3 vom anderen Auto kommen an diesem Abend nicht mehr.

Sonntag, 3. September 1995

Wir haben eigentlich alle ganz gut geschlafen. Der Morgen ist kalt und sonnig. Wir machen uns auf in Richtung Plattkofel-Hütte und wollen heute verabredungsgemäß die Antermoia-Hütte erreichen. Der Übergang zur Plattkofel-Hütte an der Basis des Berges um den Plattkofel herum ist landschaftlich sehr schön mit Ausblicken auf die Seiser-Alm und den Pütz-Geisler-NP. Zuerst verliert man ca. 300 Meter an Höhe und steigt dann gemächlich wieder auf 2300m an - insgesamt waren es bis zur Plattkofel-Hütte 330 Höhenmeter. Dort angekommen empfangen uns unsere versprengten Kameraden, die an diesem Morgen vom Sella-Joch hierher aufgestiegen sind und diese Hütte für den verabredeten Treffpunkt hielten. Da uns der Zeitplan nicht so drückt, beschließen wir, für diese Nacht auf der Plattkofel-Hütte zu bleiben. Wir bekommen auch noch Quartier, obwohl die Hütte brech-voll ist bzw. wird.

Konstanze hat ihren Fleece-Pullover auf der Langkofel-Hütte vergessen, Joachim seinen AV- Ausweis in Lothars Auto. Konstanze, Lothar und Joachim machen sich auf den Weg um die Sachen zu holen - ersterer kann geborgen werden; der AV-Ausweis nicht, da Lothar den Autoschlüssel vergißt mitzunehmen. Langsam beginnen unsere laufenden Vergeßlichkeiten paradoxe Züge anzunehmen.

Wir übrigen machen uns an die Besteigung des wolkenumwehten Plattkofel (2958m) und wollen anfangs wegen der nicht zu erwartenden Aussicht gar nicht bis auf den Gipfel. Doch der Wind treibt ab und zu ein Wolkenloch vorbei und so stehen wir nach ca. 2 1/2 Stunden und einem Aufstieg ohne besondere Schwierigkeiten (ein "flacher Geröllhügel") auf dem Gipfel und machen ein nebliges Gipfelfoto. Wir treffen Leute, die den Oskar-Schuster-Steig von der Langkofel-Hütte aus gemacht haben und von zum Teil gefährlicher Vereisung bei sparsamer Versicherung berichten. Höhendifferenz an diesem Tag 1070m im Aufstieg.

Montag, 4. September

Der Tag begrüßt uns mit 10cm Neuschnee vor der Hütte, Kälte, strahlendem Sonnenschein, sehr klarer Luft und dadurch auch mit einer fantastischen Fernsicht bis zu den Zillertalern, Ötztalern und zur Ortlergruppe. Wir starten relativ zeitig. Wir wollen heute zur Antermoia- Hütte (2497m), sind dort nicht mehr mit Quartier angemeldet und auf Grund von 2 gemeldeten Gruppen (DAV Summit, u.a.) ist die Hütte wahrscheinlich ziemlich voll, so daß wir uns ein wenig beeilen müssen, um nicht zu spät an der Hütte anzukommen - den Letzten beißen die Hunde. Zunächst verläuft der Weg über den Friedrich-August-Weg sanft abfallend um die Grashügel "Auf der Schneid" herum, bis wir den Abzweig am Mahlknechtjoch ins Valle di Duron nehmen. Wir müssen ziemlich tief absteigen und den Höhenverlust bis auf 1910m Höhe hinnehmen. Auch die rein horizontale Entfernung ist bei diesem Übergang nicht zu vernachlässigen. Der Wiederaufstieg über Passo Duron (2282m) und Passo di Dona (2516m) ist anstrengend, mit Jörg als Tempomacher aber auch in bewährter Weise nach 2-3 Stunden geschafft. Wir steigen an diesem Tag 780 Höhenmeter und benötigen für den Übergang ca. 5 Stunden.

Der Hüttenwirt empfängt uns freundlich und Quartier gibt es auch. Nach einem heißen Tee "mit was drin" brechen wir noch zu einem Erkundungsspaziergang ins Antermoiatal in Richtung Kesselkogel (3002m) auf. Dieser ist eigentlich Objekt der Begierde - aber auf Grund der Schneesituation ist er schon fast aus dem Programm gestrichen. O-Ton Konstanze : "Ich will aber da hoch !". Wir werden in den nächsten Tagen noch öfter über das Für und Wider einer Kesselkogelbesteigung bei den herrschenden Bedingungen diskutieren. Vorerst erklären wir unseren Verzicht.

Dienstag, 5. September

Heute geht es von der Antermoia-Hütte über den gleichnamigen Paß (2770m) am Kesselkogel und der Grasleitenpaß-Hütte (2600m) vorbei in Richtung Vajolet-Hütte (2243m). Eigentlich ist der Übergang auf dem wenigen und zum Teil festgetretenen Neuschnee nicht schwierig - Kerstin plagen aber ihre Schuhprobleme auf diesem Untergrund, die uns zur Vorsicht zwingen. Es sind insgesamt 280m im Aufstieg (im Abstieg diesmal mehr). Für den gesamten Weg brauchen wir trotz unseres langsamen Tempos nur 3 Stunden.

Wir mieten uns in der Vajolet-Hütte im "Hexenhäuschen" ein - einer kleinen Holzhütte hinter dem großen Steinhaus. In der ersten Nacht haben wir noch Mitbewohner, dann gehört uns das Häuschen ganz allein. Wenn der nahebei stehende Diesel-Generator nicht wäre, wäre es eine richtig romantische Unterkunft. Zumindest sind wir so von der allmorgentlichen Lagerhektik verschont und genießen den vielen Platz.

Am Nachmittag beschließen wir noch, mal zur Gartl-Hütte (2621m) "auf ein Bier" aufzusteigen. Der Weg da hinauf ist für "Normal-Touri's" sicher spektakulär, aber auch für uns ist es eine schöne, anregende Kraxelei in dem weißen Dolomit-Gestein zum Fuße der Vajolet- Türme. Der Weg ist griffig und an 2 Stellen seilversichert. Eine schöne Nachmittagstour. (380 Höhenmeter von der Vajolet-Hütte aus.)

Mittwoch, 6. September

Das Wetter spielt heute gut mit. Es ist heiter und sonnig/relativ warm. Wir beschließen, uns heute mal einen leichten Klettersteig anzusehen - es soll unser Debüt werden, da wir Klettersteige bisher noch nicht gemacht haben. Die Tour soll von der Vajolet-Hütte über den Larsec-Weg (1837m) zum Scalette-Klettersteig, über den Passo delle Scalette (2430m), den Passo di Lausa (2700m) und den Passo d�Antermoia (2770m) wieder zurück zur Vajolet-Hütte führen. Nach einem länglichen aber schönen Anmarsch erweist sich der Scalette-Weg als recht einfach (der Klettersteig-Führer hatte also nicht gelogen). Nach schöner Kletterei (oder Kraxelei) in griffigem Fels erreicht man auf halber Höhe die ca. 100m lange seilversicherte Passage des Klettersteigs, die von vielen sicherlich ohne klettersteigübliche Ausrüstung überwunden wird, da die Passage weder sonderlich ausgesetzt noch schwierig ist. Wir nutzen diesen einfachen Klettersteig zur "Prinzipdarstellung" und um noch mal für alle die Handhabung des "Gerödels" zu üben. Die Kraxelei macht Spaß und wir genießen die nicht alltäglichen Ausblicke zur Marmolada zwischen den Felsen hindurch.

Oben auf dem Paß angekommen stehen wir in einem schönen Hochtal, in dem sich im Frühjahr offenbar ein See befindet, der aber um diese Jahreszeit ausgetrocknet ist. Das Wetter trübt sich zunehmend ein, so daß wir nach unserer Mittagsrast etwas aufs Tempo drücken. Am Passo di Lausa beginnt es dann zu graupeln und hat sich auch ziemlich abgekühlt. Ohne die schweren Rucksäcke ist der vereiste Übergang über den Passo d�Antermoia aber wesentlich unproblematischer und nach ca. 6 1/2 Stunden Gehzeit und 1025 Höhenmetern sind wir gegen abend wieder an der Vajolet-Hütte.

Donnerstag, 7. September

Früh beim Aufstehen ist das Wetter noch freundlich, aber die rasch aufziehenden Wolken stehen tief. Eigentlich wollen wir heute den Santnerpaß-Klettersteig machen. Wir laufen los in Richtung Passo delle Cigolade (2550m) um über den Rosengarten drüberweg zu kommen. Unten noch Sonne, herrscht oben auf der Paßhöhe Nebel - wir sind mitten in den Wolken. Wir verpassen dann den Abzweig zum Vaiolon-Paß und stehen kurze Zeit später vor der Rotwand- Hütte (2283m) am Südende des Rosengartens. Nach Mittagessen und kurzer Neuorientierung schlagen wir den Weg zur Rosengartenhütte (2339m) über den wirklich sehr schönen aber auch von "merkwürdigem" Publikum stark begangenen Panoramaweg ein. Wir sind schon nach ca. 1 Stunde so gegen 14 Uhr an der Rosengartenhütte und haben uns damit die Option auf den Santnerpaß-Klettersteig vom Zeitplan her erhalten. Aber das Wetter hat sich weiter verschlechtert - es tröpfelt und die Wolkendecke ist mittlerweile geschlossen und hat sich weiter gesenkt. Obwohl es uns alle stark in den Fingern juckt und wir quasi vor dem Einstieg zum Klettersteig stehen, beschließen wir den Rückweg zur Vajolet-Hütte übers Tschager Joch (2630m) zu nehmen. Der Santnerpaß-Klettersteig wäre zwar machbar, aber die Nullsicht ist so gut wie garantiert. Das Tschager Joch mit seinen eng beieinander stehenden, bizarren Felswänden beschwichtigt dann die Gemüter etwas und entschädigt für den zunächst entgangenen Klettersteig. Nach ca. 6 1/2 Stunden und 940 Höhenmetern sind wir wieder an der Vajolet-Hütte.

Abends regnet es dann ordentlich und andauernd. Die Stimmung ist etwas gedrückt - Gedanken an vorzeitige Abreise und sinnlos im Gebirge spazieren getragene Ausrüstung werden laut. Das Barometer rührt sich nicht von der Stelle und gestattet keinerlei Prognose.

Freitag, 8. September

Wir bummeln mit dem Aufstehen und Frühstücken rum und sind die Letzten in der Hütte. Doch das Wetter wird zunehmend besser. Die früh noch tief hängenden Wolken beginnen gegen 9 Uhr sich aufzulösen und die Sonne kämpft. Der Wirt bestätigt uns, daß die Regenfront schneller durchgezogen ist, als laut Wetterbericht erwartet wurde, und daß für heute und das Wochenende schönes Wetter angesagt ist. Optimistische Stimmung macht sich wieder breit und wir packen die Tagesrucksäcke für "unseren" Klettersteig. Wir steigen zügig ins Tschager Joch auf - der Weg und die Landschaft sieht z.T. völlig anders aus, als gestern bei dem Abstieg in Wolken und Nebel. Nach ca. 2 Stunden sind wir am Einstieg zum Santnerpaß-Klettersteig. Wir legen die Klettergurte an und beginnen mit dem Aufstieg, der zunächst noch über weite Strecken unversichert ist. Die Bedingungen sind fast optimal - es ist streckenweise sonnig mit vereinzelt durchziehenden Wolken; die Sicht ist gut. Der warme Regen der Nacht hat noch vorhandene Schneereste weiter reduziert, der Wind hat den Felsen weitgehend abgetrocknet. Wir klettern ohne Probleme, ohne Gegenverkehr und zügig auf dem Klettersteig aufwärts und genießen die wechselnden Ausblicke auf die umliegenden Berge. Nach reichlich 2 Stunden stehen wir vor der Santnerpaß-Hütte (2734m), machen erst mal unsere Mittagsrast und freuen uns, daß es mit "unserem" Klettersteig doch noch so gut geklappt hat. Wir stimmen alle überein, daß man so etwas öfter mal machen könnte. Nach verdienter Pause steigen wir über die Gartl-Hütte (2621m) zur Vajolet-Hütte ab. Bilanz des Tages sind 795 Höhenmeter und ca. 5 1/2 Stunden Gehzeit.

Samstag, 9. September

Wir machen früh unsere Abrechnung in der Hütte - kriegen einen Tag geschenkt, da der Zettel vom ersten Abend (wo wir an einem anderen Tisch gesessen haben) verschollen ist - und packen die großen Rucksäcke zum Abmarsch. Wir haben heute eine lange Tour vor uns, da wir über Grasleitenpaß-Hütte (2600m), durch den Felsenkessel (2400m) vom Kesselkogel, über den Passo Molignon (2598m), die Tierser-Alpl-Hütte (2440m), das Mahlknechtjoch (2204m) zur Plattkofel-Hütte (2300m) zurücklaufen wollen, um für den Sonntag eine günstige Ausgangsposition für die zeitige Rückreise zu haben. Aber das Wetter ist noch einmal traumhaft und die ersten 2 Anstiege bewältigen wir noch in der Kühle des Morgens. Die Vorstellung, den Aufstieg über diesen Geröllschinder zum Molignon-Paß bei sommerlich heißen Temperaturen machen zu müssen, hat wahrlich nichts begeisterndes. Der Weg von der Tierser-Alpl-Hütte zur Plattkofel-Hütte zieht sich im letzten Drittel dann noch einmal mächtig hin, zumal er ab dem Mahlknechtjoch sachte und beständig bergauf verläuft und so gar nicht enden will. Immer kommt hinter der nächsten Wegbiegung noch einer von diesen Grashügeln - so viele waren das doch auf dem Hinweg nicht ? Aber nach 5 1/2 Stunden Gehzeit mit 845 Höhenmetern sind wir in unserem telefonisch vorreservierten Quartier in der Plattkofel-Hütte und genießen die im Hüttenpreis von 20,-DM inbegriffene Warmdusche. Konstanze läßt es sich dann nicht nehmen, ihr Defizit der Plattkofelbesteigung an diesem Nachmittag noch auszugleichen - manche junge Frauen sind halt einfach nicht tot zu kriegen.

Sonntag, 10. September

Rückreisetag. Für heute sind keine spektakulären Ereignisse mehr vorgesehen. Wir wollen nur schnell zum Sellajoch zu unseren Fahrzeugen, um dann die Heimreise anzutreten. Trotzdem hat der kurze Weg noch so seine Überraschungen und Tücken zu bieten. Abends hat es leicht gegraupelt und nachts gefroren und nun taut die Morgensonne den Weg oberflächlich auf und verwandelt den Lehmweg streckenweise in eine unangenehme Rutschbahn. Am besten läßt es sich immer noch auf dem Gras und dort wo der Weg im Schatten liegt gehen. Nach knapp 2 Stunden dieser Rutschpartie und 175 Höhenmetern sind wir dann aber doch wohlbehalten (bis auf kleinere "Schleifspuren" an Kerstins Hose) am Sellajoch und bepacken unsere Autos.

Wir fahren unabhängig voneinander los; das Fahren "in Kolonne" ist uns zu anstrengend für die Fahrer. Die Fahrt verläuft ohne Hindernisse und flüssig. Trotzdem treffen wir uns in der Raststätte Holzkirchen hinter München-Neufarn beim Mittagessen wieder. Die beiden Fahrzeuge sind im Abstand von ca. 5 Minuten hier eingetroffen - ein Beispiel dafür, daß man auf langen Strecken so gut wie nichts "herausfahren" kann. Ein weiteres mal sehen wir uns dann in einem kurzen Stau kurz vor Plauen auf der A72 - das andere Fahrzeug ist 2 Autos vor unserem; Vorsprung knappe 10 Meter. Dann verlieren wir uns aber doch aus den Augen. Nach 700 km und reichlich 9 Stunden Fahrzeit sind wir gegen 19 Uhr wieder in Chemnitz.

Abspann und Statistik

Bleibt noch, die Gesamtstatistik aufzuführen. In diesem sehr schönen Dolomiten-Urlaub haben wir insgesamt 6890 Höhenmeter im Auf- und Abstieg innerhalb von 9 Tagen bewältigt.

Wir waren das erste Mal in den Dolomiten, haben Klettersteige ausprobiert und für gut befunden und haben auch schon mal über künftige Fahrten in Brenta, Sella und Sextener Dolomiten nachgedacht. Wenn unsere Künste im Sportklettern noch ein wenig reifen, ist es auch nicht ausgeschlossen, mal als Kletterer hierher zurückzukommen. Die Gegend hat uns jedenfalls bestimmt nicht das letzte Mal gesehen.

Bilder zur Tour gibt's an dieser Stelle.

Story byTh. Frank; die Bilder wurden von K. Zschille beigesteuert; Chemnitz, den 17. September 1995