Lamatrekking in Bolivien durch die Cordillera Real (Königskordillere), 2004

Ein Sommerurlaub im südamerikanischen Winter mit Hauser Exkursionen, 05.-28. August 2004

von Thomas & Kerstin Frank

Mitwirkende:

Hauser-Reisegruppe mit 8 Personen:

Vorwort

Nachdem wir in 2002 mit unserem Freund Jörg im Süden Chiles und im südlichen Argentinien / Patagonien waren, zog es uns in diesem Jahr wieder nach Südamerika, um noch mehr von diesem insbesondere für Bergsteiger interessanten Kontinent kennenzulernen. Während Chile und Argentinien aber für unsere europäischen Verhältnisse recht gut organisierte und daher relativ einfach zu bereisende Länder sind, ist das mit den weiter nördlich gelegenen Ländern (Peru, Bolivien, Ecuador, Kolumbien) nicht unbedingt so. Die großen sozialen Unterschiede zwischen der sehr armen Indiobevölkerung und der wohlhabenderen Mittelschicht führen hier immer wieder zu sozialen Spannungen, so dass z.B. ein Transportarbeiterstreik sehr schnell innerhalb von Stunden oder wenigen Tagen fast bürgerkriegsartige Zustände mit Panzern und schwer bewaffnetem Militär auf den Strassen auslösen kann. Freunde vom Chemnitzer Alpenverein hatten das 1-2 Jahre vorher über den Jahreswechsel in Quito, Ecuador erlebt und waren mit einem der wenigen noch verkehrenden Flugzeuge nach Chile ausgewichen, wobei das Hauptproblem eher darin bestand, auf einigermaßen sicherem und ungefährlichem Weg aus der Hauptstadt zum Flughafen zu gelangen. In einem anderen Jahr hatte zwar mit einer ca. 10-12 Teilnehmer umfassenden Gruppe vom Chemnitzer Alpenverein auf einer Bolivien-Reise soweit alles funktioniert, die Logistik (Lebensmittel, Übernachtungen, etc.) und die Verkehrswege im Lande erwiesen sich aber auch hier als nicht unproblematisch.

Aus diesen Gründen interessierten wir uns mehr für eine von einem Reiseveranstalter organisierte und geführte Reise und stießen hier u.a. auf Hauser Exkursionen mit ihrem recht umfangreichen Südamerika-Angebot. Die Reise, die wir uns dann ausgesucht haben, versprach u.a. als Highlights:

Beim Huayna Potosi hatten wir so gleich unsere Zweifel, ob das bei einer derart auf Trekking ausgerichteten Reise mit mehr oder weniger genau einem Tag für den Berg und bei der zu erwartenden Zusammensetzung der Gruppe überhaupt funktionieren kann. Insofern hatten wir ihn eigentlich von vornherein nicht auf unserer Liste. Aber auch der Cerro Negro mit seinen 5250m wäre für uns neuer Höhenrekord. Die Reiseroute versprach, das Land Bolivien nicht nur punktuell, sondern in einem gewissen Überblick kennenzulernen. Und so buchten wir die Reise und starteten im August 2004 erwartungsfroh nach Bolivien.

Donnerstag & Freitag, 05.-06. August 2004:

Die Anreise nach Bolivien ist lang. Wir fliegen zunächst von Dresden (ca. 18:00 Uhr) nach Frankfurt. Von dort geht es gegen 23:00 Uhr weiter mit Varig nach Sao Paulo, Brasilien. In der Maschine müssten eigentlich schon alle Teilnehmer unserer Trekkingreise mitkommen. Es gibt aber eine kurze Verwirrung, da in dem Flugzeug noch eine zweite an ihrem schweren Alpinistengepäck erkenntliche Hauser-Gruppe mitfliegt, die in Bolivien Hochtouren und Besteigungen von Huayna Potosi und Illimani machen will. Im Gespräch können wir die ersten Mitreisenden unserer Tour aber identifizieren - so die beiden Dresdner Hannelore und Hans. Hans erweist sich als alter Sächsische-Schweiz-Kletterer und ehemaliger Kletterpartner von Bernd Arnold. Hans ist schon 68 und hat als einer von Wenigen alle Gipfel der Sächsischen Schweiz bestiegen. Es wird sich zeigen, dass Hans von uns allen die beste Kondition mitbringt. Auch die beiden Brüder Emil und Wolfgang aus Hanau lernen wir kennen. Der Jüngere der beiden hinterlässt zunächst mit seinen sauber geputzten Springerstiefeln und seinem braunen Böse-Onkelz-T-Shirt einen für Bergsteigerkreise recht suspekten Eindruck und lässt uns erstmal ein Wenig auf Distanz gehen. Es zeigt sich aber zum Glück, dass er die anhand des Outfits zu vermutende Gesinnung vermissen lässt und ein recht sympathischer Typ ist.

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Der Varig-Flug ist völlig in Ordnung und durch den Nachtflug vergeht die Zeit bis Sao Paulo schnell. Früh in Sao Paulo ein zunächst noch recht verlassener Airport und 4 Stunden Aufenthalt. Dann geht es weiter mit einem zweiten Varig-Flug nach Santa Cruz de la Sierra und La Paz. Die 4 Stunden Aufenthalt haben gereicht, um alle Mitreisenden nun kennenzulernen - bis auf den 8. Mann, der sich weder zu der recht großen Hauser-Truppe gesellt noch sonstwie geoutet hat. Der Flieger landet kurz in Santa Cruz zu einem Zwischenstopp und gegen 13:30 Uhr Ortszeit landen wir in La Paz - oder besser in El Alto, dem Flughafenort auf der Hochebene auf 4060m Höhe. Es herrscht bestes Wetter mit guter Fernsicht und es begrüßen uns der Huayna Potosi und der Illimani in ihrer ganzen Schönheit.

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Beim Gepäckempfang gibt es die nächste Verwirrung, denn aus der Maschine kommt zwar das Gepäck von 8 Personen, doch es sind von unserer Trekkinggruppe nur 7 Leute in der Maschine. Wir treffen unseren sehr gut Deutsch sprechenden bolivianischen Führer Moises (Moses) Flores von Magri Tourismo, der ob der Situation auch höchst erstaunt ist. Durch ein Telefonat mit Santa Cruz stellt sich heraus, dass der achte Mann - der 74-jährige Louis - nicht mitgekriegt hat, dass Santa Cruz im flachen Urwald keinesfalls der Flughafen von La Paz sein kann. So ist er dort ausgestiegen und kam nicht wieder in die Maschine zurück, als er seinen Irrtum dann doch bemerkte. Da er sich bis dahin auch nicht zu erkennen gegeben hatte, konnte ihn auch keiner daran hindern. Wie man noch sehen wird, wird dies nicht der letzte der Geniestreiche von Louis auf dieser Tour bleiben. Moises sammelt uns und alles Gepäck in unseren Tourbus ein und wir fahren von El Alto hinunter nach La Paz ins Hotel Plaza an der Hauptstraße Prado. Das Hotel hat 5 Sterne und es ist nichts an unserer Unterbringung auszusetzen. Nur die Zimmer sind ziemlich kalt - wir kommen ja schließlich aus dem Sommer in Deutschland. Die Kälte wird uns unseren Urlaub über weiter begleiten.

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Kerstin und ich essen erst noch etwas Kleines und begeben uns dann dem dringenden Ratschlag von Moises folgend für einige Stunden zur Ruhe. Abendessen gehen wir in der Gruppe zusammen mit Moises in ein kleines Restaurant in der unmittelbaren Nachbarschaft des Hotels. Dann geht's früh zu Bett. Nachts spüren wir die sehr trockene Luft. Unser Hotel liegt zwar tief im Tal von La Paz aber dennoch auf 3650m Höhe. Wir müssen immer mal was trinken, haben Kopfschmerzen und schlafen mit Unterbrechungen. Auch beim Schlafen in Rückenlage merkt man, dass die Atmung deutlich erschwert ist und man dreht sich alsbald wieder herum. Als sehr praktisch erweist sich ein im Hotel vor dem Fahrstuhl stehendes Sofa, auf das man sich während des Wartens auf den Fahrstuhl hinsetzen kann. Denn sich von Chemnitz (380m) direkt auf 3650m Höhe zu begeben, können wir nicht wirklich weiter empfehlen. Im Fall von La Paz und einer Bolivienreise ist es aber leider fast unvermeidlich.

Schlafhöhe: 3650m

Samstag, der 07. August 2004:

Frühmorgens hat sich nun auch Louis - unser achter Mann - eingefunden. Er ist auf eigene Kosten mit dem nächsten Flieger von Santa Cruz nach La Paz hinterher geflogen und hat es auf dem Flughafen geschafft, den dort bereitstehenden Moises zu verfehlen. Mit dem Taxi ist er dann in die Stadt gefahren und im falschen Hotel abgestiegen. Durch einen Anruf von Louis bei Magri Tourismo gelingt es Moises abends gegen 22:00 Uhr endlich, Louis aus dem anderen Hotel zu extrahieren und der "Herde" zuzuführen. Auf den entstandenen Zusatzkosten dieser Exkursionen wird Louis wohl sitzen bleiben.

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Wir starten mit 30 Minuten Verspätung zur Stadtrundfahrt durch La Paz. Die Fortbewegung im Bus kommt uns noch sehr entgegen, da eine Hoteltreppe zwischen zwei Etagen schon zu beschleunigter Atmung führt. Die Stadtrundfahrt führt uns ins Valle de Luna mit den Resten der früher deutlich zahlreicheren Erosionsformationen im Konglomeratgestein, auf dem ganz La Paz errichtet ist. Man darf sich nicht ausmalen was in La Paz bei diesen steilen Stadthängen passiert, sollte es doch mal ein Erdbeben in dieser Stadt geben (angeblich ist La Paz sehr erdbebensicher und nicht gefährdet). Es schließt sich ein Aussichtspunkt im Süden der Hauptstraße an, von wo wir einen schönen Überblick über das Zentrum der Stadt haben. Dann geht's zum Plaza de Pedro D. Murillo mit Regierungsgebäuden und Metropolitan Cathedral, in der gerade ein Trauergottesdienst abgehalten wird. Von hier folgt das Gold-Museum und spanische Gasse - die wenigen Reste ehemaliger kolonialer Bebauung in La Paz. Die Stadt hat ansonsten heute ein recht modern wirkendes Zentrum mit vielen Hochhäusern. In der Nachbarschaft des Gold- Museums findet sich hinter einer unscheinbaren Pforte ein sehr schönes Restaurant mit spanischem Innenhof, wo wir gut zu Mittag essen. Da Kerstins Kopfschmerzen anhalten, teilt Moises die ersten Pillen gegen Höhenkrankheit aus (Sorochi-Pills, ein Koka-Präparat). Vom Restaurant geht es weiter zu Fuß durch die Stadt zur Plaza San Francisco mit der großen Kathedrale im Kolonialstil (leider heute geschlossen), weiter zur Besichtigung des Touristen-, Hexen- und Indio-Marktes (Obst & Gemüse).

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Auf dem Markt erstehen wir zwei hübsche Versteinerungen von Trilobiten, die bei La Paz gefunden werden für 20,- Bolivianos (1 USD = 7,92 Bs). Die Märkte sind überhaupt der Wahnsinn. Auf dem Touristenmarkt gibt es viel Folkloristisches wie Erzeugnisse aus Leder und Lamawolle, Textilien mit typisch lateinamerikanischen Indio-Motiven und in leuchtenden, schönen Farben, etc. Der Hexenmarkt bietet dagegen alle möglichen kultischen Utensilien, so z.B. getrocknete Lama-Embryos, die man dringend beim Hausneubau und Grundsteinlegung (see subtitle) benötigt, da diese im Fundament vermauert werden müssen, damit für immerwährendes Glück der Bewohner gesorgt ist. Ähnlich mystische Artikel ersetzen die Auto-Kasko-Versicherung oder sorgen für nicht versiegenden Geldfluß und Liquidität. Pachamama- und Wiracotcha-Statuen gibt es in allen Variationen, Größen und Preiskategorien. Artikel zur Beschwörung der Liebe und Potenz dürfen dabei natürlich ebenfalls nicht fehlen. Auf dem angrenzenden Indio-Markt findet man dann alle landwirtschaftlichen Erzeugnisse, Obst, Gemüse, dutzende Kartoffelsorten in tollen Farben, Größen und Formen, getrocknete, normale und Süßkartoffeln. Dabei wird buchstäblich alles auf offener Straße gehandelt und es gibt kaum stationäre, feste Geschäfte. Von der Zwiebel bis zum DVD-Rohling, vom getrockneten Lama-Fötus und anderem Hexenbedarf bis zur aktuellsten DVD mit einem in Deutschland noch nicht angelaufenen Hollywood-Film, vom Mineralwasser bis zur Rasierklinge - alles wird auf der Straße oder an mobilen, provisorischen Ständen feilgeboten.

Ansonsten ist La Paz ein eher ungeordnetes Gemeinwesen. Die Bautätigkeit scheint weitgehend unreglementiert, viele Bauten haben Obergeschosse im Rohbau. Die einfachen Häuser mit 1/2 Stein dicken Mauern in Betonständerbauweise und Betonzwischendecken ziehen sich die gesamten steilen Hänge des Tales von La Paz hinauf bis auf die Hochebene von El Alto. Dabei fehlt in den oberen Hanglagen fast allen Häusern eine Trinkwasserversorgung oder Kanalisation. Und das allgegenwärtige Konglomerat mit eingelagerten Flußsteinen ist keinesfalls ein besonders sicherer Baugrund in diesem steilen Gelände. Mit El Alto zusammen hat La Paz heute ca. 1.5 Mill. Einwohner.

Abendessen findet wieder in dem Restaurant nahe dem Hotel statt.

Schlafhöhe: 3650m

Sonntag, der 08. August 2004:

Die zweite Nacht in La Paz ist schon deutlich besser zu überstehen als die Erste. Die Kopfschmerzen sind bei mir verschwunden und ich fühle mich gut. Kerstins Kopfschmerzen sind dank bolivianischer Medizin zumindest schwächer geworden. Wir verlassen heute La Paz und legen in unserem Tourbus die erste Etappe zum Titicaca-See und nach Copacabana zurück. Moises startet gerne früh und so geht es schon um 7:30 Uhr vom Hotel aus los. Da wir nicht noch mal vor Ende der Reise nach La Paz zurückkommen, deponieren wir die unterwegs nicht benötigten Sachen im Hotel. Die Anwärter für die eventl. am Ende des Trekkings mögliche Besteigung des Huayna Potosi übergeben ihre Gletscherausrüstung an Magri Tourismo - die Bergführer werden die Sachen zum Ende der Trekkingtour mitbringen, wenn eine Besteigung möglich sein sollte. Kerstin und ich haben aber schon zu Hause entschieden, dass wir den Huayna Potosi gar nicht erst versuchen werden. Nicht weil wir uns keine Chancen ausrechnen würden, sondern weil wir wegen einem einzigen Berg und nur einem Tag die ganze Ausrüstung hätten mitbringen müssen und die Unwägbarkeiten durch z.B. schlechtes Wetter einen erfolgreichen Gipfelversuch bei dem sehr engen Zeitfenster für eine Besteigung eher unwahrscheinlich erscheinen lassen. Wie man sehen wird, werden wir damit Recht behalten.

Vom Hotel geht es zunächst durch La Paz in Richtung Flughafen und durch El Alto - eine Stadt, die mit 600.000 Einwohnern als eigenständig betrachtet wird. Mit zunehmender Höhe nimmt die Armut der hier Lebenden (hauptsächlich Indios) sichtbar zu. Oben auf der kalten, windigen Hochebene wohnen die ganz Armen. Hier auf Höhe von 4050m stehen einfache 2-3 geschossige, unverputzte Backsteinbauten durchsetzt mit weißen Kirchtürmen soweit das Auge reicht. Moises erklärt uns, dass die Kirchen von der deutschen katholischen Kirche errichtet wurden - ob die Bevölkerung hier nicht dringendere Bedürfnisse hat? In El Alto herrscht Sonntagsmarkt und alles drängt sich mit schweren Lasten in die Stadt. Weiter geht's auf recht guter Asphaltstraße über das Hochland. Links und rechts der Straße sind kleine Äcker und aus Lehmziegeln errichtete kleinste Bauernhäuser zu sehen, bei denen es häufig auch nicht für Fenster gereicht hat. Auf den Feldern stehen magere Kühe, Schafe und Esel. Maschinen und Traktoren zur Feldbearbeitung sind nur ganz vereinzelt auszumachen. Laut Moises nutzen die Bauern die wenigen Maschinen in Kooperativen auf Leihbasis.

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Nach ca. 2 Stunden Fahrt sind wir in der Museums- und Tempelanlage von Tiahuanaco. Hier gibt es ein modernes Museum, das der vor-Inka-Kultur von Tiahuanaco gewidmet ist. In den Museumsräumen sind Grabungsfunde wie Stelen, Kultgegenstände und jede Menge bemalter Keramik zu sehen. Im Freigelände besichtigen wir die mit einer aus riesigen Steinen gefügten (see subtitle) Mauer umgebene Tempelanlage mit weiteren Stelen, dem Sonnen- und Sternentor und dem an zentraler Stelle stehenden Opfertisch. Daneben gibt es einen in die Erde versenkten Tempel mit über 100 Masken an den 4 Seitenwänden - besiegte Feinde oder verehrte Häuptlinge? In einiger Entfernung verbirgt sich unter einem Erdhügel eine bisher noch nicht ausgegrabene 7-stufige Pyramide, deren Fundamente bei Probegrabungen an 2 Stellen teilweise freigelegt wurden. Die Ausgrabungen sollen hier in den kommenden 5 Jahren mit UNO-Geldern fortgeführt werden. Das Problem ist aber nicht so sehr die eigentliche Ausgrabung sondern die Konservierung dessen, was dann dabei zum Vorschein kommt. Die bereits freigelegten Tempelanlagen zeigen ein wohl (see subtitle) überlegtes System von Wasser-Kanalsystemen auf mehreren Ebenen und Entwässerungssysteme, die den Tempel während der Regenzeit vor Erosion schützten. Diese Systeme muss man wieder reaktivieren, wenn die frisch ausgegrabenen Zeitzeugnisse nicht wieder verloren gehen sollen.

Nach der Tempelbesichtigung geht's nun weiter über staubige Schotterstraßen. Während draußen die blanke Armut herrscht, sitzen wir im Bus und essen ein großzügig bemessenes Lunch-Paket - es ist grotesk, aber derartige scharfe Kontraste werden uns auf der weiteren Reise begleiten. Durch Bauernland geht es auf die Halbinsel Toraco an der Südost-Seite des Titicaca-Sees, wo uns (see subtitle) ein kleines Boot mit Außenbordmotor erwartet. Während der Bus drei Stunden um den See herum fährt, überqueren wir den See per Boot. Zunächst ist der See recht flach (Wassertiefe geschätzt vielleicht 2-3m) und man sieht die Algen am Seegrund wachsen, teils bis an die Oberfläche des Sees. Durch die geringe Tiefe des Sees herrscht auch kaum Wellengang. Auf dem weg über den See machen wir Station an der Insel Surique. Hier war Thor Heyerdahl und hat den Bau von Schilfbooten studiert und eine Mannschaft von 3 Schilfbootbauern für seine Ra-Projekte angeworben. Ein Mini-Museum und eine Vorführung für Touristen (wir sind ja welche) zeugen davon. Der geneigte Tourist kann Miniatur-Nachbauten der Ra-I/II-Boote kaufen.

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Auf dem Rückweg zu unserem Boot (kein Schilfboot) bestürmen uns die Kinder der Insel mit selbst gebauten kleinen Schilfbooten und Lamafiguren aus Schilf. Eine Situation, der man sich nur schwer entziehen kann. Andererseits - was macht man mit einem gebastelten Schilfboot auf einer Trekkingtour? Auch der Ruf nach Caramelos (Bonbons) wird laut. Moises rät uns aber von der Gabe von Süßigkeiten eigentlich ab, da die Bonbons der Touristen bei den Indio-Kindern eher zu Problemen mit den Zähnen führen. Die weitere Bootsüberfahrt über den See nach Huatajata (Festland) gestaltet sich stürmisch und dadurch deutlich aufregender. Der See ist in dieser Ecke tiefer und der aufgefrischte Wind sorgt für beträchtlichen Wellengang von bis zu 1m hohen Wellen von der Seite und von vorn. Der Bootsführer im offenen Hinterschiff wird ordentlich nass, z.T. schwappen die Brecher über das Dach des Vorschiffes. Zu den Frontscheiben der Kabine dringt auch Wasser ein, vor dem wir uns mit einer Plasteplane schützen, und wir werden ordentlich durchgeschüttelt. Am gegenüberliegenden Ufer des kleinen Titicaca-Sees angekommen, fahren wir weiter mit dem Bus zur Engstelle von Tiquina, wo wir und unser Bus leicht abenteuerlich auf motorisierten Pontons übergesetzt werden. Zur Erhöhung der Sicherheit werden hier während der Überfahrt die Fahrzeuge und die Passagiere getrennt übergesetzt.

Über eine asphaltierte Piste geht es einmal quer über die Insel nach Copacabana, wobei die Straße unterwegs mal 4200m Höhe erreicht. Dies führt bei den meisten wieder zu Kopfschmerzen, die bei Kerstin und mir aber im Laufe des Abends und mit viel Flüssigkeit trinken wieder weggehen. Es zeigt uns aber, dass an unserer Höhenanpassung noch gearbeitet werden muss. In Copacabana kommen wir erst gegen 18:30 Uhr an, wo uns schon ein nettes und schön eingerichtetes Hotel erwartet. Allerdings sind die Zimmer für uns und unser Trekking- Gepäck von der Grundfläche her etwas knapp bemessen.

Schlafhöhe: 3845m

Montag, der 09. August 2004:

Heute geht's zur Sonneninsel im Titicaca-See, wo wir die nächsten zwei Übernachtungen in der Eco-Lodge in La Estanzia verbringen werden. Sind wir bis jetzt überwiegend mit dem Bus (see subtitle) unterwegs gewesen, so bewegen wir uns heute das erste Mal in Bolivien eine größere Strecke zu Fuß und besteigen dabei gleich mehrere 4000-er. Früh besichtigen wir zunächst jedoch noch die Wallfahrtskirche von Copacabana, die der Heiligen Schwarzen Madonna von Copacabana gewidmet ist. Es ist ein recht repräsentativer, weißer Kirchenbau, der innen reich ausgestattet ist. Vor der Kirche ist Markttreiben und eine lange Schlange von reich geschmückten Autos wartet auf den Segen, was wahrscheinlich die Kasko-Versicherung für mindestens ein weiteres Jahr überflüssig machen dürfte.

Hier an der Kirche kurz nach dem Hotel bekommt es der jüngere der beiden Hanauer Brüder mit akuter Höhenkrankheit zu tun. Es ging ihm schon die ganze Nacht nicht besonders und früh konnte er vor Übelkeit auch nicht viel essen. Nun muss er sich plötzlich übergeben und klagt über Schüttelfrost. Mit diesen Symptomen kann er natürlich unmöglich mit wandern gehen und so organisiert Moises für ihn die Unterbringung in dem Hotel in Copacabana für die kommenden zwei Tage, bis wir von der Sonneninsel wiederkommen und ihn wieder abholen können - hoffentlich dann wieder mit gefestigter Gesundheit. Moises verordnet im Sorochi-Pills, viel Schlaf, leichte Spaziergänge am Seeufer und leichte Nahrungsaufnahme mit viel, viel zu Trinken.

(see subtitle)

Das zu organisieren kostet natürlich Zeit und so starten wir etwas verspätet zu unserer Wanderung, die eigentlich direkt vom Marktplatz von Copacabana aus losgehen sollte. Doch so kürzt Moises für uns die Wanderung mit einem Boot um ca. 1 Stunde ab, indem uns das Boot die Küste entlang bis zu einer Bucht mit Anlegesteg bringt. Von der Bucht aus besteigen wir über eine alte präkolumbianische Strasse ("Inka-Weg") den höchsten Punkt der Insel, dem Wuaca von St. Ana mit ca. 4065m. Das Niveau des Ufers des Titicaca-Sees liegt dabei ja schon auf 3820m, (see subtitle) so dass es ein recht moderater Aufstieg zu unserem 4000-er ist. Trotzdem ermahnt uns Moises, nicht zu schnell zu steigen und uns langsam zu bewegen. Von hier oben haben wir einen schönen Überblick über den See und die benachbarten Inseln. Weiter geht es in hügeligem Gelände zu einem kleinen Dorf Zampaya mit Jahrhunderte alten Terassenfeldern, wo uns am Seeufer erneut das Boot erwartet. Wir setzen zur Sonneninsel zum Ort Pilkokaina über, besichtigen einen kleinen Inka-Tempel und dann erwartet uns noch mal ein ziemlicher Anstieg von ca. 150 Hm zum Ort La Estanzia mit der gleichnamigen Eco-Lodge. Diese hat schöne Bungalows mit Federbetten, so dass wir heute darauf verzichten, unsere Daunenschlafsäcke auszurollen. Mal sehen, wie kalt es hier oben über Nacht wird. Die Eco-Lodge wird von den hier auf der Insel lebenden Indios betrieben, so dass die Einnahmen aus dem Tourismus hier auch mal der ortsansässigen Bevölkerung zugute kommen.

Höhenmeter: 575 Hm im Auf- und 410 Hm im Abstieg

Gehzeit: 7:30 h

Schlafhöhe: 3990m

Dienstag, der 10. August 2004:

Für mich war die Nacht wirklich übel, während Kerstin ruhig und gut geschlafen hat. Schon nach dem Abendbrot hatte ich gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Die Temperaturregulierung des Körpers war irgendwie gestört und Arme und Beine wurden einfach nicht warm. Nachts wälze ich mich herum und versuche meine Beine warm zu bekommen. Früh beim Aufstehen wird mir dann trieselig im Kopf, kleinste Aktivitäten führen zu einer Pulsbeschleunigung. Ich habe (see subtitle) Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit beim Frühstück und dann auch noch Durchfall. Dem Erfurter Arzt Wolfgang geht es ähnlich. Erst wird noch eine Erkältung vermutet, aber es ist wohl doch die Nacht hier oben auf annähernd 4000m Höhe. Zum Glück für mich ist heute eine Standortwanderung auf der Sonneninsel geplant, so dass ich beschließe, einen Ruhetag an der Eco-Lodge einzulegen. Die anderen fahren mit dem Boot zu den Inka-Ruinen von La Chincana - das Labyrinth - mit der gleichnamigen Tempelanlage. Diese war von Inka-Priestern bewohnt. Neben halb verfallenen Gebäuden ist ein "Mini-Stonehenge" mit Opfertisch und Weihebad zu sehen. Über den Rücken der Insel geht es zu Fuß wieder nach La Estanzia zurück. Von oben sieht die Insel dabei wie die Konturen eines Pumas und eines Hasen aus.

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Ich hole zunächst den Schlaf der Nacht nach und bekämpfe mit Tabletten Durchfall und Übelkeit gleichermaßen. Die Gleichgewichtsstörungen lassen aber erst gegen Nachmittag nach, als ich schon drei von den Sorochi-Pills eingeworfen habe. Nachmittags setze ich mich zum Lesen in die Sonne und es geht mir langsam wieder besser, was es auch muss, denn morgen verlassen wir auf der nächsten Etappe die Sonneninsel wieder. Es geht nach Sorata, was die letzte größere Stadt vor unserem Anden-Trekking sein wird.

Die anderen kommen am frühen Nachmittag von ihrer Wanderung wieder und die Besatzung der Eco-Lodge kocht uns ein Mahl in einem traditionellen Erdofen, in dem Kartoffeln, Maniok, Gemüse, Huhn und Schweinefleisch zusammen gegart werden. Nach meiner Übel- und Appetitlosigkeit vom Morgen traue ich mich langsam und vorsichtig wieder an feste Nahrung heran und vertrage das Essen auch gut.

Schlafhöhe: 3990m

Mittwoch, der 11. August 2004:

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Wir verlassen die Eco-Lodge auf der Sonneninsel. Zu Fuß geht es die 180 Hm wieder abwärts zum Hafen in Yumani, während unser Gepäck von Maultieren transportiert wird. Mit dem uns schon bekannten Bootsführer geht es 1 Stunde quer über den Titicaca-See nach Copacabana. Auf dem Boot begleitet uns Sonja, die indianische Chefin der Eco-Lodge, gekleidet in traditioneller Indio-Tracht mit langem Rock, Fransentuch um die Schultern und Melonenhut. Wir sind mitten auf dem riesigen See und ringsum ist nur ödes, sonnenverbranntes Pampaland zu sehen, da miepelt plötzlich ein Mobiltelefon und die Indio-Frau wühlt aus den Tiefen ihrer Röcke das Handy hervor. Besonders krass fand ich, dass sie als Klingelton auch noch Beethoven's "Ode an die Freude" eingestellt hatte. Irgendwie sind diese Gegensätze hier in Bolivien manchmal ziemlich grotesk und erscheinen uns Europäern mitunter sogar im Kontrast zwischen tiefster Armut und offenbar selbstverständlicher Hightech als absurd.

In Copacabana lesen wir den vor 2 Tagen akut höhenkranken Wolfgang am Hotel wieder auf, dem es nach den 2 Tagen verordneter Ruhe wieder blendend geht. Auch ich und der andere Wolfgang haben die Nacht sehr gut geschlafen und fühlen uns wieder total fit. Von den Symptomen des Vortags ist nichts mehr zu spüren.

Gesundheitlich soweit wieder hergestellt, bahnt sich jedoch die nächste "Katastrophe" an. Der ältere der Hanauer Brüder, Emil, hat sich zwar vor der Reise ein paar nagelneue Trekkingschuhe gekauft, sich dann aber aus Sparsamkeitserwägungen heraus im allerletzten Moment dazu entschlossen, seine schon über 10 Jahre alten Trekkingschuhe mitzunehmen ("Die passen mir so gut."). Doch schon nach den zwei kleinen Wanderungen zeigen diese Trekkingschuhe altersbedingte Zerfallserscheinungen. An beiden Schuhen zerfällt der Kunststoff der Zwischensohlen förmlich und die Sohlen lösen sich von den Schuhspitzen her ab. Es ist natürlich nicht daran zu denken, hier in Copacabana oder auf dem Weg nach Sorata noch ein Paar neue Trekkingschuhe zu bekommen und so brauchen wir ca. 1 Stunde, um Emils Schuhe hier in Copacabana der Zuwendung eines örtlichen Schusters zu empfehlen. Die Schuhe werden mehr oder weniger fachmännisch geklebt und sehen danach erstmal wieder gut aus. Wir sind aber alle gespannt, wie lange das wohl halten wird.

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Dann geht's im Bus über die Insel nach Tiquina, wo wieder per Ponton-Schiffen über die Engstelle des Sees übergesetzt wird. Zunächst geht es dann noch auf Asphaltstrasse ein Stück am Seeufer wieder in Richtung La Paz zurück. Doch dann kommt der Abzweig nach Sorata und der Asphalt und leidlich gute Straßenzustand nimmt ein abruptes Ende. Über staubige Schotterpiste geht es über einen 4200m hohen Pass immer an der Südseite der Kordillere der Cordillera Real entlang nach Sorata. Im Norden grüßt der 6368m hohe Illampu herüber, den wir in den kommenden Tagen fast umrunden werden. Oben am Pass angekommen, öffnet sich vor uns ein über 1000m tief eingeschnittenes Tal, dessen Hänge soweit das Auge reichen kann mit Terassenfeldern überzogen sind. Am Nordrand des Tales liegt auf einer Höhe von 2780m der Ort Sorata, wo uns ein hochherrschaftliches, heruntergekommenes Hotel mit morbidem kolonialem Charme, das "Ex-Prefectural Grand Hotel Sorata" erwartet. Es stammt wohl aus den 1940-er Jahren und wurde für reiche amerikanische Touristen erbaut. Die Innenausstattung ist vermutlich noch die aus dieser Zeit und besteht aus schweren Holzmöbeln mit brüchiger Lederbespannung auf den Sitzen. Wir sind die einzigen Gäste und es macht den Eindruck, als wäre ansonsten hier manchmal wochenlang niemand zu Gast. Die Bedienung besteht aus zwei Personen. Wir essen Mittag und bummeln anschließend zu Fuß in den nahen Ort, wo wir Tabletten gegen Höhenkrankheit, ein Basecap für Kerstin und ein neues Schloss für unsere Reisetasche erstehen (letzteres kostet z.B. 5,-Bs also ca. 0,70 USD). Der Ort besteht im Wesentlichen aus 5-6 Strassen, einem Marktplatz, 2-3 Gaststätten oder Kneipen für die Einheimischen und einer Kirche. In (see subtitle) diesem kleinen Nest werden wie auf den meisten Märkten die Lebensmittel auf der Strasse gehandelt, alles ist dreckig, überall liegt Müll herum. Aber auf dem Rückweg zum Hotel kommen wir an einem Fenster vorbei, hinter dem sich ca. 10 Kinder um 4 Computer drängeln und mit dem Joystick irgendeinen Ego-Shooter a la Doom spielen. Auch aktuelle DVD's hätten wir auf dem Markt von Sorata erstehen können, wo sich uns die Frage stellt, wer hier in dieser Gegend dafür ein Abspielgerät besitzt. Es kommen uns wieder Zweifel, ob das so den dringlichsten Bedürfnissen der Indiobevölkerung entspricht, wo es doch an Nahrung, Hygiene, Unterkunft, ärztlicher Versorgung und Bildung so offensichtlich mangelt.

Der Nachmittag vergeht mit dem Umpacken unseres Reisegepäcks für das Trekking und Duschen unter einer sehr gewagten Duschenkonstruktion mit einem Duschkopf, der einen elektrischen Durchlauferhitzer enthält. Dieser ist mit lose verlegten Elektrokabeln angeschlossen und die Kabelverbindungen sind gerade einmal in 15cm Abstand zum Wasser mit Isolierband umwickelt. Wir überstehen die Dusche aber "un-elektrisiert". Einen Sack mit dreckiger Wäsche und einen Sack mit als unnötig erkannten Klamotten schicken wir mit dem Bus nach La Paz zurück. Unser Busfahrer hat heute Nachmittag nämlich auch noch eine tolle Aufgabe - er bringt den Bus nach La Paz zurück und kommt am selben Tag noch mit einem geländegängigeren Toyota 4x4 wieder zurück. Das macht so ca. 300km davon 100km auf Schotterstrasse.

Höhenmeter: 180 Hm im Abstieg

Gehzeit: 0:30 h

Schlafhöhe:2780m

Donnerstag, der 12. August 2004:

Nach einer ganz guten Nacht in der "Grusel-Villa" in Sorata beginnt heute unser Trekking zunächst mit einer Jeep-Fahrt über den 4600m hohen Chuchu-Pass mit 1900 Hm Unterschied zu Sorata. Vorher müssen wir allerdings noch das Frühstück im "Ex-Prefectural Grand Hotel Sorata" ohne Lebensmittelvergiftung überstehen. Ohne erkennbare Schuldgefühle wird uns hier vom Personal schimmeliges Toastbrot serviert. Wir machen, dass wir hier davon kommen und auch unser Reiseleiter Moises ist nicht mehr amüsiert. Er entschuldigt sich bei uns, aber es gäbe nun mal hier in Sorata und Umgebung keine Alternative zu diesem Hotel.

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Mit zwei Toyota Land Cruisern fahren wir auf noch recht guter Schotterstrasse zur Passhöhe aufwärts, wo sich uns noch einmal eine tolle Aussicht auf Titicaca-See, Ancohuma (6427m) und Illampu (6368m) bietet. Dann geht es auf der anderen Seite wieder ein Stück abwärts auf die dem Titicaca-See abgewandte Seite der Cordillera Real zu, die wir die nächsten Tage durchqueren werden. Auf ca. 4300m verlassen wir die Jeeps (unser Gepäck darf weiter fahren), und begeben uns zu Fuß auf den Weg zu unserem heutigen Lagerplatzauf 3865m. Es geht also zunächst noch mal bergab, denn unser Moises will uns vorsichtig weiter akklimatisieren und nicht überanstrengen. Unterwegs treffen wir auf Lama- und Schafherden und stellen erstaunt fest, dass selbst hier im Gebirge auf annähernd 4000m Höhe noch Indios leben und sogar Ackerbau betreiben - keine Ahnung was in dieser Höhe noch wachsen kann, aber wahrscheinlich sind es angepasste Sorten von Kartoffeln.

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Nach ca. 2,5 Stunden sind wir an unserem Lagerplatz angekommen und unsere Zelte sind schon aufgebaut. Jeweils zwei Teilnehmer haben ein geräumiges sechseckiges geodätisches Kuppelzelt, in dem wir es uns gemütlich mit unseren Daunenschlafsäcken einrichten. Bald werden wir von Kindern aus dem benachbarten Indio-Dorf umlagert und bestürmt, die sehr neugierig ob der seltenen Abwechslung sind und auf uns einreden, sobald man sich auch nur vor dem Zelteingang zeigt oder den Zelteingang auch nur ein wenig öffnet. Moises warnt uns aber auch vor Langfingern. Bonbons wollen wir ob der Zähne der Kinder nicht verschenken und so teilen wir einen übrig gebliebenen Apfel in 15 Teile und stecken diese in erwartungsvoll entgegen gestreckte Kinderhände. Beim ersten Stück reiche ich das abgeschnittene Apfelstück auf der Spitze meines Taschenmessers aus dem Zelt und gleich mehrere Kinder drohen mitten ins Messer zu greifen, nur um ja nicht beider Apfelverteilung zu kurz zu kommen. Zwei noch recht kleineren Kindern müssen wir helfen, sich gegen die größeren zu behaupten und das Apfelstück nicht etwa sogar von den Stärkeren weggenommen zu bekommen.

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Im Hintergrund unseres Zeltes liegt auf den Schlafsäcken unser kanadischer Elch als unser Reisemaskottchen. Als die Kinder ihn entdecken, rufen sie laut "Huemul !!!", was ein Andenhirsch ist und die Sache - zumindest entsprechend ihrer Erfahrungswelt - recht genau trifft. Wir spielen ihnen mit unserem Elchi ein bisschen was vor, was zu allgemeiner Heiterkeit beiträgt.

Emil hat schon nach dieser kleinen Wegstrecke erneut Probleme mit seinen zerfallenden Trekkingschuhen. An einem hat sich erneut die Vordersohle trotz der Klebestelle gelöst und er besorgt sich von einer Brückenbaustelle beim nahegelegenen Dorf Schweisserdraht. Mit einem Universalwerkzeug wird nun mit dem Draht die Sohle wieder am Oberleder des Schuhs befestigt - es sieht abenteuerlich aus und von wasserdichten Schuhen kann natürlich nun auch nicht mehr die Rede sein. Sein Bruder ist da mit seinen Springerstiefeln deutlich besser bedient, die er jeden Tag nach der Wanderung liebevoll einer ausgiebigen Schuhpolitur unterzieht.

Der Nachmittag vergeht mit Teetrinken im Gemeinschaftszelt und einem Erkundungsspaziergang in das angrenzende Hochtal, wo wir eine kleine noch im Bau befindliche Wasserkraftstation mit einer Pelton-Turbine finden. Am Talschluss erhebt sich der Gipfel des Illampu (6368m). Zum Abendessen gibt es dann von heute an immer ein 3-Gänge-Menü. Heute steht gebratener Fisch auf dem Speiseplan. Auf 3800m Höhe finden wir das recht erstaunlich. Das Kompott wird immer heiß serviert - der Koch hat seine Erfahrungen, was gegen die abends aufkommende Kälte hilft. Da wir wegen der Höhe viel Trinken müssen, bleibt es in den folgenden Tagen auch nicht aus, dass wir alle nachts mal auf "Wanderschaft" vors Zelt gehen müssen. Diese recht kalte Erfahrung wird jedoch mit einem wunderschönen südlichen Sternenhimmel belohnt. So viele Sterne haben unsere deutschen Großstadthimmel nie und nimmer zu bieten!

Höhenmeter: 440 Hm im Abstieg

Gehzeit: 2:30 h

Schlafhöhe: 3865m

Freitag, der 13. August 2004:

Heute ist unser erster sozusagen "vollwertiger" Trekkingtag, denn heute wird nicht Auto gefahren. Schon um 6:30 Uhr ist Wecken mit einer Tasse heißen Tees, die von den begleitenden Indio-Köchen ans Zelt gebracht wird. Kaum aus dem Schlafsack gerappelt, kommt die kleine Schüssel mit warmem Wasser zum Zähne putzen und waschen und um 7:30 Uhr sitzen wir am Frühstückstisch im Gemeinschaftszelt, während draußen bereits das Lager abgebrochen wird. Schon vor dem Frühstück haben wir den Inhalt unseres Zeltes in unseren Rucksäcken und Packtaschen verstaut, die jetzt auf Lamas und Maultiere verladen werden. Eigentlich soll es dann um 8:00 Uhr mit der Wanderung losgehen, aber am ersten Tag funktioniert noch nicht alles so reibungslos, z.B. mit der Versorgung von allen mit Trinkwasser für unterwegs. Aber um 8:15 Uhr stehen wir dann bereit und Moises gibt das Signal zum - langsamen - Abmarsch.

Allen fällt beim Loslaufen Louis' riesiger und ganz offensichtlich viel zu schwer gepackter "Tagesrucksack" auf, doch gut gemeinte spöttische Bemerkungen quittiert er mit der Antwort, "er müsste sich ein wenig ans Rucksacktragen gewöhnen". Später stellt sich heraus, dass er trotz Gepäcktransports durch die Maultiere seinen Schlafsack und noch weitere schwere Gegenstände in seinen Tagesrucksack gestopft hat.

Zunächst geht es noch eher flach talaufwärts, bevor der Weg dann nach links zur ersten Passhöhe abzweigt. Hier ist es mal 100 Hm steil, wird im oberen Teil des Wegs dann aber wieder flacher. Wir gehen unter Moises Führung von Anfang an ein gutes gleichmäßiges Tempo, doch Louis hat mit seiner sich freiwillig aufgebürdeten Last von Beginn an Probleme, das Tempo der Gruppe zu halten. Wir machen eine erste kurze Rast, als wir aus dem Schatten des Tales herauskommen und den sonnenbeschienenen Talhang erreichen. Nach 2,5 Stunden und 555 Hm sind wir am 4440m hohen Kochuhuasini-Pass angekommen. Hier oben weht ein ziemlich eisiger Wind, gegenüber thront aber der Illampu, der noch mal 2000m höher ist als unser Standort.

Als Louis ziemlich erschöpft hier oben am Pass ankommt ist klar, dass er sich völlig übernommen hat und mit seinen Kräften bald am Ende sein wird. Wir machen uns ernstlich Gedanken um seine Gesundheit. Nach der Rast auf der Passhöhe steigen wir steil hinab zu einer kleinen Ortschaft namens Cocooyu. Zum Ende der Tagesetappe muss der Rucksack von Louis von einem begleitenden Träger mit dem Namen Franklin übernommen werden. Moises und Wolfgang eskortieren Louis ins Lager auf Piedra Grande. Dieses erreichen wir ca. gegen 15:00 Uhr, wo gerade unsere Zelte aufgebaut werden. Ein naher aber sehr kalter Gebirgsbach wird von mir zur ausgiebigen Wäsche verwendet, denn noch scheint die Sonne zu uns ins Tal, so dass man sich ein wenig wieder aufwärmen kann. Das Talpanorama ist heute nicht ganz so spektakulär wie gestern mit dem Illampu. Es dominiert braunes Pampasgras in wechselnden Formationen und grasende Lamaherden. Tagsüber haben wir auch sehr entfernt einen Condor fliegen sehen.

Höhenmeter: 735 Hm im Auf- und 935 Hm im Abstieg

Gehzeit: 7:00 h

Schlafhöhe: 3665m

Samstag, der 14. August 2004:

Das Wetter ist weiterhin sehr gut und trocken. Tagelang begleitet uns blauer Himmel und eine klare Sicht auf alle umgebenden Berge. Die heutige Tagesetappe führt uns über den Sarani-Pass auf 4490m. Wir stellen uns auf eine viertel Stunde vor dem offiziellen Wecken unseren Armbanduhr-Wecker, was sich in Bezug auf die nötigen Arbeitsabläufe ausgezeichnet macht. Schnell packen wir alles ein, frühstücken in relativer Ruhe und ziehen dann los. Langsam kriegen wir Übung mit unserem Trekking-Alltag.

(see subtitle)

Heute geht es zunächst immer das Tal unseres Lagers weiter hinauf, wobei sich an den Talbiegungen immer wieder neue und interessante Ausblicke eröffnen. Wir gelangen auf einen "Almboden", wo auf ca. 4100m noch Bauernbehausungen stehen und Bolivianer Lamazucht (see subtitle) betreiben. Rechterhand passieren wir eine steile Felswand, die oben von etwas gekrönt ist, das lange Zeit täuschend echt wie eine an der Felskante erbaute Berghütte aussieht. Erst bei veränderter Perspektive erkennen wir den Felsenaufbau als solchen. Über einen weiteren Anstieg geht es nun zum Sarani-Pass auf 4490m Höhe. Kurz vor der Passüberschreitung begegnet uns noch eine Indio-Frau in typischer Tracht mit einem Hausschwein an der Leine - wer weiß, von wo sie gerade kommt. Das Gestein hat sich ein weiteres Mal von hellem Granit zu schwarzem Basalt oder Andesit verändert. Rechter Hand passieren wir jetzt einen Wasserfall von großer Höhe und zwei mit schwarzen Felsenblöcken übersäte Seitentäler.

Louis ist erneut - trotz unter Aufsicht von Moises und Wolfgang entleertem Rucksacks - für die Gruppe deutlich zu langsam. Seine Video-Ausrüstung wird mittlerweile von Moises geschleppt. Wenn Louis filmen will, beschleunigt das das Gehtempo der Gruppe natürlich auch nicht unbedingt, da dann die Videoausrüstung erst vom Ersten der Gruppe an den Letzten übergeben werden muss. Wir lassen ihn später zwangsläufig hinter uns und er wird auf Anweisung von Moises heute und auch an allen folgenden Tagen persönlich von Franklin betreut, der dann auch einen wesentlichen Teil von Louis Gepäck tragen wird (neben seinem Eigenen natürlich). Nachmittags wird sogar versucht, ihm einen Teil des Gegenanstiegs mit einem Pferd zu erleichtern. Aber mit dem Reiten ist es auch so eine Sache bei Louis und es bringt nicht wirklich etwas. Im unwegsamen und teilweise abschüssigen Gelände fürchtet er sich auf dem hohen Pferderücken mit der Perspektive links und rechts des Wegs. So kommen Franklin und Louis ca. 1 Stunde nach allen anderen im Lager an, was auch an den folgenden Tagen immer wieder so oder sogar noch später sein wird.

(see subtitle)

Hans ist demgegenüber unglaublich. Mit seinen 68 Jahren ist er fit wie ein Turnschuh. Wenn wir die Passhöhe leicht außer Atem erreichen, dann kraxelt Hans schon an einem der seitlichen Hänge auf der Suche nach einem optimalen Kamerastandpunkt weiter empor, sucht sich einen Boulderfelsen zum Klettern üben oder ist auf der Suche nach einer sonstigen Herausforderung (zum Beispiel den Lama-Führern beim Lamas Treiben zu helfen). Dabei ist er ein super kameradschaftlicher und lustiger Typ, mit dem man einfach gerne in den Bergen unterwegs ist. Aber wirklich ausgelastet scheint er mit unserer Trekkingtour nicht zu sein. Nach dem Sarani-Pass geht es auf einfachem Pfad zum Dorf Chajolpaya hinab, das an einem Fluss liegt. Es ist ein sehr einfaches Leben auf diesem Talboden fernab von jeder anderen Zivilisation. Der Talboden liegt auf 4100m Höhe. Man darf auch nicht an die Indio-Kinder (see subtitle) denken und wo hier eventl. die nächste Schule liegen mag. Moises meint auch, selbst wenn es hier in den Indiodörfern mal eine Dorfschule geben mag, so halten es die hierher entsandten Lehrer meist nicht lange aus und die Schule ist recht bald wieder verwaist.

Nach dem Talboden von Chajolpaya folgt eine Steilstufe an einem Flusslauf aufwärts, ein längerer Almboden und noch mal ein kleiner Anstieg, bevor wir unseren erneut recht schön gelegenen Lagerplatz am Fuße des Negruni auf Chajolpaya Alto erreichen. Heute müssen zwar keine zerfallenden Trekkingschuhe repariert werden (sie haben die Tagesetappe mal ganz gut überstanden), dafür hat heute unser Koch ein Problem. Die metallene Gaszuleitung zu seinem Kocher hat auf dem Transport auf dem Maultier ein Loch bekommen. Mit Fahrradschlauchgummi und Klebeband wird es repariert, was aber erst beim zweiten Versuch auch wirklich eine dichte Verbindung ergibt, die dem Druck aus der Gasflasche standhalten kann.

Höhenmeter: 1085 Hm im Auf- und 400 Hm im Abstieg

Gehzeit: 7:00 h

Schlafhöhe: 4345m

Sonntag, der 15. August 2004:

Auch wenn unsere Schlafhöhe heute recht hoch war, so haben wir doch jetzt keine Probleme mehr mit der Höhe. Kopfschmerzen oder ähnliche Symptome hat eigentlich keiner von uns mehr und auch die Anstiege auf die Pässe von rund 1000 Hm pro Tag können wir jetzt gut meistern, wenngleich wir bis zum Ende der Reise auch weiterhin bei Anstrengungen recht schnell kurzatmig werden.

(see subtitle)

Vom Lagerplatz geht es heute zunächst steil bergauf durch Felder von großen schwarzen Gesteinsblöcken, bis wir wieder die Hochebene erreichen. Von hier haben wir das erste Mal Sichtkontakt mit dem Massiv des Negruni und sehen den Negruni-Pass mit seinen 4950m Höhe, den wir heute überqueren werden. Trotz des neuen Höhenrekords für Kerstin und mich steigt es sich der Höhe entsprechend gut. Wir sind beide beim angeschlagenen Tempo der Gruppe nicht am Limit und können gut Schritt halten. Unser Erfurter Arzt Wolfgang meint scherzhaft, dass er uns allen (einschließlich Louis) ohne weitere medizinische Untersuchung nun bescheinigen kann, dass wir alle keine Herzkrankheiten haben und zumindest in Bezug auf das Herz-Kreislauf- System kerngesund sind. Auch gut zu wissen.

Louis ist schon bei der ersten Rast nach dem ersten Steilstück schon völlig abgeschlagen und geht wieder mit Franklin. Wir werden ihn den ganzen weiteren Tag bis zum Lager, bei dem er mit 1,25 Stunden Verspätung mit Franklin ankommen wird, nicht wieder sehen. Einerseits ist es bewundernswert, dass er sich mit großem Willen in seinem Alter von 74 Jahren und mit seiner Erfahrung eines langen Bergsteiger- und Skilehrerlebens über diese hohen Pässe kämpft. Andererseits sind wir aber der Meinung, dass er damit auch seine Gesundheit und den Erfolg der Gruppe aufs Spiel setzt.

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Nach der Überschreitung des Negruni-Passes (4950m) steigen wir ca. 250 Hm ab und machen an einer verlandeten Lagune mit schönem Gebirgsblick auf die Gebirgskette des Negruni-Massivs aus drei Bergen, von denen der linke der Negruni selbst ist, unsere Mittagsrast. Hans und Moises beschließen, hier auf Franklin und Louis zu warten, da sich die beiden - durchs Fernglas betrachtet - oben am Pass merkwürdig zu verhalten und viel zu lange aufzuhalten scheinen. Wir anderen machen uns auf den noch etwas weiteren Weg (1,5 h) ins Tal und an einem See entlang zum Lager, wobei ich ungewollt noch etwas an Höhenmetern zulegen muss, da ich bei der Rast meine Sonnenbrille auf einem Stein liegen gelassen habe.

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Unser heutiges Lager steht auf 4485m Höhe am Ufer der Laguna Chullumpini und direkt unterhalb der Wände des Negruni-Massivs. Kurz nachdem alle im Lager angekommen sind - Kerstin und ich sind schon vollständig in unserem Zelt eingerichtet und gewaschen - fängt es heute unvermittelt an zu regnen und zu graupeln. Wir sitzen beim Teetrinken, als sich unser Essenszelt als nicht vollständig regendicht erweist (wie auch, es ist ein altes Baumwollzelt). Bis zum Abendbrot hat es aber wieder aufgehört und die Quellung des Baumwollstoffes bewirkt, dass wir unser Abendbrot dann doch wieder weitgehend im Trockenen einnehmen können. Heute verabschieden wir auch die erste Begleitmannschaft mit ihren Lamas und Maultieren. Aus Gründen der Gerechtigkeit, der breiteren Geldstreuung und auch, um den Lamaführern mit ihren Herden keine so weiten Rückwege zu ihren Heimatorten zuzumuten, werden wir bei dem Trekking insgesamt drei verschiedene Begleitmannschaften haben. Die erste Mannschaft tritt noch heute den Heimweg an und wird morgen durch neue Indios aus der Umgegend mit ihren Tieren ersetzt. Mich hat man zum Verwalter der Trinkgeldkasse eingesetzt und so ist es meine Aufgabe, den Lamaführern ihren Trinkgeldanteil zu übergeben und mich bei ihnen für ihre Dienste zu bedanken.

Höhenmeter: 640 Hm im Auf- und 465 Hm im Abstieg

Gehzeit: 6:45 h

Schlafhöhe: 4485m

Hier werden die Höhenangaben schwierig, die ich mit einer Avocet Vertech Alpin ermittelt habe. Heute während des Regens beginnt die Höhenanzeige meiner Uhr zu steigen, also kommt mit dem Regen niedrigerer Luftdruck. Somit ist aber auch die Höhe unseres Lagers unsicher und kann genauso gut 4450m betragen und die Höhenmeter im Abstieg somit rund 500 Hm. Eine absolute Referenzhöhe habe ich hier eigentlich nur an den Passhöhen mit bekannter Höhenangabe, wo ich die Höhenmesseruhr tagsüber nacheichen kann.

Montag, der 16. August 2004:

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Es hat die ganze Nacht geregnet, gegraupelt und gestürmt. Durch den Schnee und Graupel war es nachts auch recht kalt, so ca. -5 Grad. Doch gegen morgen beruhigt sich das Wetter wieder und es wird wieder ein wunderschöner sonniger Tag.

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Moises ist früh zunächst unschlüssig, ob er mit uns bei dem Schnee die Passüberschreitung machen soll - genau genommen gilt es heute zwei Pässe zu überqueren und es gibt wohl eine etwas längere Alternative entlang der Täler. Schließlich entscheidet er sich aber doch für den Bergweg, nur Louis begleitet heute die Tragtiere, die den Weg entlang der Täler nehmen werden. Nach ca. 100 Hm Abstieg von der Laguna Chullumpini (4485m) erreichen wir ein breites Hochtal der Checapkuchu Pampa. Von oben sah es ziemlich trocken aus, aus der Nähe betrachtet wird es aber von einem stark mäandrierenden Bergbach durchflossen und wir müssen etwas nach einer geeigneten Stelle für dessen Überquerung suchen. Auf der Gegenseite geht es steil nach (see subtitle) oben. Moises spricht von der Escaladores (Himmelsleiter). Der Anstieg ist auch über weite Strecken weglos oder nur mit geringen Steigspuren. Nach ca. 400 Hm erreichen wir einen schönen Aussichtspunkt. Von hier hat man eine super Sicht auf das gequerte Hochtal, unseren Lagerplatz an der Laguna Chullumpini und die Negruni-Gruppeund den am Talschluß aufragenden Nevado Chachakumani (6000m). Ein weiterer Aufschwung bringt uns von hier in einer halben Stunde zum 4905m hohen Taypipata-Pass.

(see subtitle)

Auf der Gegenseite geht es deutlich flacher bergab und wir machen nach dem Pass nochmals Mittagsrast. Von unserem Rastplatz haben wir einen schönen Blick auf die Gruppe der Tres Marias. Dann steigen wir in ein recht abgelegenes Hochtal ab, in dem nur ein paar Lamahirten leben. An unserem Lagerplatz auf der Piacuani Pampa (4350m) angelangt ist es windig und dadurch kalt und von unserem Begleittreck ist noch nichts zu sehen. Nach ca. einer halben Stunde treffen die ersten Träger ein und wenig später auch die Maultiere mit dem Gepäck. Wir packen alle mit an und fix stehen alle unsere Zelte. Kaum ist alles gerichtet, fängt es wieder an zu graupeln, beruhigt sich aber wieder nach ca. einer halben Stunde. Lang andauernder Regen wie gestern ist heute nicht zu erwarten. Direkt vor unserem Zelt fließt ein sauberer Bergbach vorbei, den ich trotz seiner Temperatur ausgiebig zum (Haare-)Waschen verwende, auch wenn sich die Sonne heute Nachmittag rar macht.

Höhenmeter: 585 Hm im Auf- und 650 Hm im Abstieg

Gehzeit: 5:45 h

Schlafhöhe: 4350m

Dienstag, der 17. August 2004:

(see subtitle)

Von unserem letzten Lagerplatz geht es durch Blockfelder erst langsam bergan, dann kommen wir zu einer steileren Passage. Heute waren einige der Maultiere mit ihren Begleitern schon vor uns auf dem gleichen Weg gestartet und jetzt haben wir sie wieder eingeholt. Die Indio-Frau hat in dem steilen Gelände mit ihren 4 Maultieren offensichtlich etwas Mühe, denn die Tiere sind (see subtitle) schwer beladen (z.B. mit unserem Gemeinschaftszelt, dem Esstisch und den Gasflaschen) und benehmen sich etwas störrisch. Auf dem schmalen, steilen Pfad ist Überholen gefahrlos nicht so richtig möglich und so treiben wir gemeinsam mit der Indio-Frau die Tiere vor uns her bis zur Laguna Putuputini (4630m), wo wir auch noch auf einen Hirtenjungen treffen und erstmal eine kleine Rast einlegen, da es hier windgeschützt ist.

Kurze Zeit später überqueren wir dann auch den Pass Honkolakaya (4795m). Hinter dem Pass geht es etwas flacher in ein weiteres Hochtal, wo wir auch auf eine Strasse treffen, die aus dem Tiefland heraufkommt und zu Minen führt. Der erste Autoverkehr seit 5 Tagen im Gebirge. (see subtitle) Nachmittags hören wir auch zweimal Sprengungen von den Minenarbeiten. Wir folgen der staubigen und eintönigen Strasse noch einige Kilometer aufwärts, bis wir unser heutiges Lager erreichen, das zwischen Ruinen ehemaliger Hirtenbehausungen auf einer Hochfläche Huarihaurini aufgeschlagen wird. Wir verkriechen uns gerade nach dem Nachmittagstee in unsere Zelte, als gegen 16:30 Uhr ein Höhengewitter mit Donner und starken Graupelschauern losbricht. Im Nu ist die Landschaft um uns herum weiß verschneit. Den ganzen Tag schon trieb es dicke Wolken und Nebelschwaden durch die Täler und die Sicht war schlecht. Nun scneit es sich erstmal ab. Es schneit mehr oder weniger die ganze Nacht hindurch. Immer wieder rutscht der Schnee von den zum Glück steil und durch ihr geodätisches Gestänge stabil gebauten Kuppelzelten. Bis zum nächsten Morgen kommen so ca. 10cm Neuschnee zusammen und die Landschaft ist total verschneit.

Höhenmeter: 740 Hm im Auf- und 370 Hm im Abstieg

Gehzeit: 6:00 h

Schlafhöhe: 4650m

Mittwoch, der 18. August 2004:

(see subtitle)

Das Lager ist über nacht im neu gefallenen Schnee versunken. Zum Glück sind die Zelte für zwei Personen recht geräumig. So packen wir unsere Sachen heute im Zelt und machen die Rucksäcke mit ihren Übersäcken wetterfest. Dann geht's zum Frühstück. Das Wetter ist immer noch trüb, Sichtweite bei vielleicht 500m und es fängt wieder an, leicht zu schneien.

Wegen des kalten Windes und des Schnees entscheiden wir uns dann für Gore-Tex-Jacke und -Hose als heutige Kleiderordnung. Beruhigend für Moises und auch für uns ist des Weiteren, dass unser Weiterweg uns heute nicht durch weglose Gebirgslandschaft führt, sondern über weite Strecken weiter der Fahrstrasse der Minenarbeiter (Mina Natividad) folgt, die trotz Schnees gut zu erkennen ist. So folgen wir der Fahrstrasse, die in südlicher Richtung die Hauptkordillere oder (see subtitle) Wasserscheide der Cordillera Real überquert bis zum Hankokhota-Pass (4950m). Wegen der schlechten Sicht erkennen wir die Passhöhe im Wesentlichen an zwei Steinmännern und daran, dass es danach wieder abwärts geht. Schneegriesel hat wieder eingesetzt. Auf der anderen Seite des Passes reissen die Wolken aber auf und ca. 1,5km jenseits des Passes hört auch das Schneetreiben auf.

Wir kommen zu einer ersten Lagune und versuchen hier so gut es geht, eine windgeschützte Stelle für unsere Mittagsrast zu finden. Weiter geht es dann talabwärts zu der sehr langgestreckten Laguna Chojnakhota (4455m), an dessen südlichem Ende sich unser heutiger Lagerplatz befindet. Unterwegs sehen wir einen Condor in recht tiefem Flug direkt über uns (vielleicht betrachtet er uns schon als leichte Beute?). Rechts direkt neben der Strasse erhebt sich ein gefrorener Wasserfall von 50-60m Höhe - Eiskletterer wären begeistert. Die Landschaft um uns herum hat sich mit der Passüberschreitung auch verändert. War das Gestein auf der Nordseite (see subtitle) häufig schwarz, so ist es jetzt offenbar von seinem Eisengehalt sehr rot und ockerfarben. Die Vegetation ist noch karger geworden, da uns nun die Wasserscheide von der dem Dschungel zugewandten Seite der Cordillera Real trennt, von wo offenbar die hauptsächlichen Niederschlagsmengen kommen. Die zum Altiplano und dem Titicaca-See hin gewandte Seite der Cordillera Real ist deutlich trockener und weist fast ausschließlich Pampasgras als Vegetation auf, das jetzt im südamerikanischen Winter auch vertrocknet ist.

Nach langem Fußmarsch auf der Minen-Schotterstrasse gelangen wir an das Ende der Laguna Chojnakhota (4455m), wo wir unser heutiges Lager hinter einem Felsenhügel aufschlagen, der uns Schutz vor dem vom Pass herunterstreichenden kalten Wind bietet. Da wir uns an einer Strasse befinden, nutzt Magri Tourismo hier auch die Gelegenheit, unsere Gruppe mit frischen Lebensmitteln zu versorgen. Nachmittags kommt ein Jeep herauf und bringt den Lebensmittel- und Gasnachschub aus La Paz und nimmt unseren gesammelten Müll auch wieder mit.

Höhenmeter: 445 Hm im Auf- und 595 Hm im Abstieg

Gehzeit: 6:45 h

Schlafhöhe: 4455m

Donnerstag, der 19. August 2004:

Die Südseite der Cordillera Real ist ziemlich trocken und wird vom Landschaftsbild dominiert von runden Anhöhen, die spärlich mit Pampasgras bewachsen sind und rundlich ins Hochland des Altiplano auslaufen. Zur Hauptkordillere hin zeigt sich immer mal ein schneebedeckter 5- oder 6-Tausender.

(see subtitle)

Früh nach dem Aufstehen ist es heute wieder klapper-kalt. Unser Lagerplatz liegt noch im Schatten der Berge. Da wir jetzt mit einer Herde von ca. 30 Lamas als Lastentiere unterwegs sind, dauert auch für unsere Begleitmannschaft der Abbruch des Lagers und der Aufbruch seine Zeit. Anders als man als Europäer vermuten würde, sind Lamas zwar im Gebirge sehr trittsichere und wendige Tiere, können aber keine großen Lasten tragen. Die Last für ein Lama beträgt so zwischen 20-25 Kilogramm, während ein Maultier spielend das doppelte davon trägt. Das Gepäck muss daher auf eine viel größere Anzahl von Tieren sorgfältig verteilt werden.

(see subtitle)

Unser heutiger Weg führt uns über einen allmählichen Anstieg auf den für sich selbst betrachtet nicht übermäßig begeisternden Ventanani-Pass (4730m). Dieser ist eine fast überwiegend unbewachsene Schotterhalle aus unangenehm plattigem schwarzem Gestein. Doch die sich öffnende Aussicht ist dafür umso grandioser. Noch während des Aufstieges öffnet sich die Sicht auf den Cerro Pakokiwute (5589m) über der Laguna Chojnakhota. Oben am Pass kann man dann im Süden weit über das Altiplano schauen und den Titicaca-See erkennen. Ganz am Horizont ragt die Spitze des Sayama-Vulkans mit seinen 6560m über die Wolken hinweg. In Richtung der Cordillera Real versperren uns noch Vorberge die Sicht, nur ein Teil des Condoriri-Gipfels, den (see subtitle) wir in den kommenden Tagen noch aus der Nähe sehen werden, schaut über die Bergkämme. Der Namensgeber dieses Berges - ein Condor - zieht in geringer Höhe direkt über uns seine Kreise, so dass wir ihn dieses mal besser beobachten können.

Auf der Ostseite des Passes steigen wir über steile, rutschige Schotterpfade in ein einsames Hochtal ab. Moises zeigt uns hier die Spuren von primitivem und mittlerweile wieder als unergiebig aufgegebenen Gold-Bergbau. Die gesamte Kordillere ist im Prinzip eine einzige Erzlagerstätte, nur besteht die Kunst darin, die abbauwürdigen Stellen zu finden. An dieser Stelle hat man eher oberflächlich und in zwei kleinen, engen Stollen punktuell eine Erzader in den Berg hinein verfolgt. Verfallene Behausungen auf dem Talboden und angelegte Wasserkanäle sind Zeugen dieser Art von Bergbau.

(see subtitle)

Auf der Gegenseite des Tales wartet dann nochmal ein ungeliebter Gegenanstieg, bevor wir in einem Pampa-artigen Hochtal an der Laguna Ajuani (4605m) den Platz unseres heutigen Lagers erreichen. Unser Lagerplatz hat heute gleich zwei Vorteile. Es gibt gut erreichbares fließendes Wasser und der Lagerplatz öffnet sich nach Westen, so dass wir heute lange die Tagessonne genießen können. Da wir nach der gestrigen langen Etappe heute auch recht zeitig am Lager ankommen, wird der Tag zum Badetag im eiskalten Bergbach erklärt, da man sich heute hinterher wieder in der Sonne aufwärmen kann. Wir verbringen den Nachmittag mit herumbummeln in der schönen Lagunen-Landschaft und mit dem fotografieren der schönsten Exemplare der uns begleitenden Lamas, die zur Unterscheidung alle mit farbigen Bommeln an den Ohren gekennzeichnet sind. Nachmittags gibt es dann noch eine kleine Aufregung, da einer der Lama-Führer-Jungen nicht aufgepasst hat und die Lamas auf Futtersuche sich weit über die Hänge des Hochtales verstreut haben. Es dauert eine ziemliche Zeit, bis mit vereinten Anstrengungen unserer Begleitmannschaft die Lamaherde wieder beim Lager versammelt ist.

Höhenmeter: 555 Hm im Auf- und 355 Hm im Abstieg

Gehzeit: 6:15 h

Schlafhöhe: 4605m

Freitag, der 20. August 2004:

(see subtitle)

Die heutige Nacht war wahrscheinlich die bisher kälteste - geschätzte minus 5 Grad draußen, 3 Grad im Zelt und Reif am Zelteingang und der Überzelt-Innenseite. Nach dem Frühstück geht es über wellige Pampa-Hügellandschaft zum ersten von zwei heutigen Pässen, dem Janchallani-Pass (see subtitle) (4820m) hinauf. Wenn man nicht von Zeit zu Zeit so kurzatmig wäre, so könnte das auch Indianerland der Dakota in Idaho, Nordamerika sein. Der Pass spendiert uns wieder eine schöne Aussicht vom Illampu im Westen, der sich allerdings unfotogen in einer Wolke verbirgt. Uns gegenüber im Norden steht die Condoriri-Gruppe mit dem von uns noch zu besteigenden Cerro Negro (5250m). Im Osten zeigt sich kurz der Illimani bei La Paz und Ausläufer von El Alto (Flughafen von La Paz und Vorstadt). Auch der Huayna Potosi (6088m) am östlichen Ende der Cordillera Real ist gut zu sehen. Leider bläst heute den ganzen Tag ein schneidend kalter Wind, der uns stark auskühlt und an der Psyche zerrt. An eine lange Pause auf der Passhöhe ist nicht zu denken.

Nach dem Pass geht es wieder mal über Schuttreissen in ein Hochtal ohne Besonderheiten und an der anderen Seite gewinnen wir über Gras- und Schrofenhänge den zweiten heutigen Pass - den Jurikhota-Pass mit ca. 4900m Höhe. Bei eiskaltem Wind fliehen wir auf der Gegenseite von der Passhöhe zur Laguna Jurikhota (4680m), wo uns unsere Zelte erwarten. Es wird der höchstgelegene Übernachtungsplatz der Trekkingtour.

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Zum Nachmittag zeigt sich dann noch mal die Sonne und auch der über der Laguna Jurikhota aufragende Cerro Condoriri (5648m) und der Cerro Negro lassen sich mit schönem Spiegelbild im See fotografieren, bevor uns die Sonne an diesem Lagerplatz verlässt und hinter den Ausläufern des Condoriri verschwindet. Die große Höhe, die Nähe zum See und die umgebende Gletscherwelt lassen für heute eine sehr kalte Nacht erwarten.

Am See finden unsere Köche ein Ruderboot und beschließen, uns heute ein ganz besonderes Abendbrot zu servieren. Schon nach kurzer Zeit haben sie geschickt für jeden von uns eine Forelle aus dem See gefischt, die der Chefkoch auch sogleich in die Pfanne wandern lässt. Eine sehr leckere Abwechslung des Speiseplans.

Höhenmeter: 550 Hm im Auf- und 480 Hm im Abstieg

Gehzeit: 5:30 h

Schlafhöhe: 4680m

Samstag, der 21. August 2004:

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In der Nach bricht gegen 22:00 Uhr ein Gewitter los, das erst Regen und dann Schnee bringt. Gegen morgen hört es zwar auf zu schneien, die Landschaft um unseren Lagerplatz hat sich aber gründlich verwandelt. So wird der Aufstieg zum Apachela-Pass (4950m) zur Winterwanderung. Oben können wir heute die Aussicht genießen, denn heute ist es ausnahmsweise mal fast windstill hier oben. Direkt hinter uns in der Hauptkordillere hängen allerdings noch die Schneewolken von heute Nacht.

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Der Abstieg ist auf teilweise lehmigem Untergrund mit Vorsicht zu genießen. Moises zieht es auf dem rutschigen Untergrund zweimal die Beine weg. Im Tal angekommen, machen wir erst einmal Rast. Doch am Talschluß bereitet sich das nächste Gewitter vor und bis zu unserem Lagerplatz an der Laguna Condoriri (4675m) holt uns dann auch noch ein Schneeschauer ein. (see subtitle) Von dem auch hier sicherlich schönen Panorama auf den Condoriri und seine Gletscher haben wir bisher auf dieser Seite noch nichts sehen können - die Wolkendecke hängt einfach zu tief.

Unser nun erreichter Lagerplatz ist u.a. auch das Basislager von Bergsteigern, die am Condoriri und seinen Nachbargipfeln größeres vorhaben. Es ist auch häufiger frequentiert, wie man an den mit Steinenwällen ummauerten Zeltstellplätzen und den provisorischen (nicht sehr hygienischen) Plumsklos erkennen kann. Da auch wir morgen den Cerro Negro besteigen wollen, werden wir hier am Ufer der Laguna Condoriri zwei Nächte bleiben.

Höhenmeter: 485 Hm im Auf- und 490 Hm im Abstieg

Gehzeit: 6:00 h

Schlafhöhe: 4675m

Sonntag, der 22. August 2004:

Bei meinen nächtlichen "Ausflügen" vors Zelt war es immer mal sternenklar, aber früh trüben wieder Nebel und tief hängende Wolken die Sicht auf die umliegenden Berge. Trotz alledem und in der Hoffnung auf bessere Sicht machen wir uns nach dem Frühstück an die Besteigung des Cerro Negro mit seinen von Hauser angegebenen 5250m Höhe. Das wäre für alle außer Hans neuer Höhenrekord.

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Die erste Etappe führt uns in einem Kessel am Seeufer aufwärts und Moises zieht ein ziemlich schnelles Gehtempo an, so dass ich trotz der morgendlichen Kälte zu schwitzen beginne. Kerstin hat Seitenstechen. So koppeln wir uns nach der ersten Trinkpause von Moises Gehtempo ab und finden unser eigenes Steigtempo, was in dieser Höhe extrem wichtig ist. Erstaunlicher Weise sind wir damit gar nicht so viel langsamer als die vor uns aufsteigende Gruppe. Nur die beiden Hanauer Brüder toben ungestüm davon, wobei der ältere der Beiden (Emil) später auch zurückfällt. Der Aufstieg geht zunächst durch von Gletschermoränen geprägte Geröll-Landschaft. (see subtitle) Hierentdecken wir mit Moises Hilfe ein paar Exemplare der sehr scheuen und auf den Steinen kaum auszumachenden Berg-Viscachas. Die offizielle deutsche Bezeichnung ist wohl Hasenmaus, was es vom Aussehen auch ziemlich gut trifft. Es sind Nagetiere aus der Familie der Chinchillas, die hier oben in den Bergen wie unsere Murmeltiere leben.

Später geht es dann ein Stück über Pampasgras-Bergwiesen links oberhalb des Sees und mündet dann in eine mit grobem Schotter angefüllte Rinne, die bis hinauf in eine Scharte zwischen dem Cerro Negro und seinem Nachbarn hinaufzieht. Hier gibt es noch mal eine kurze Rast und dann steigen wir nach Durchschreitung der Scharte in einem fast kraterartigen Gipfelhang bis zum höchsten Punkt des Gipfels hinauf. Dieser Gipfelhang besteht aus einer Mischung aus Schieferschotter, Kies und Lehm - so Lehm-verschmierte Schuhe hatte ich am Gipfel eines richtigen Berges noch nie vorher.

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Kerstin ist auch kurze Zeit nach mir auf dem Gipfel und wir genießen unseren bisher höchsten erreichten Gipfel. Der Aufstieg von der Laguna Condoriri hat ca. 3 Stunden gedauert. Die Avocet-Höhenmesseruhr zeigt 5300m Höhe an. Die Gipfelaussicht ist nicht so toll, wie sie sein könnte. Zwischen den Wolken haben wir Sicht auf zwei Gletscher aus dem Condoriri-Massiv und auf die Laguna Jurikhota, wo wir gestern übernachtet haben. Franklin, der zusammen mit Moises und uns mit aufgestiegen ist, holt eine Flasche Rotwein und Becher aus seinem Rucksack, so dass wir auch auf unseren höchsten Andengipfel anstoßen können.

Nach 30 Minuten Gipfelrast fängt es urplötzlich an heftig zu graupeln und zu schneien. Wir ziehen uns schnell die Gore-Tex-Jacken über und machen uns dann vorsichtig an den dadurch etwas heikler werdenden Abstieg - insbesondere über die lehmigen, rutschigen Wegpassagen. Die beiden Hanauer Brüder rennen voraus, Hans und Moises eskortieren Louis nach unten, der den Gipfel auch geschafft hat. Plötzlich stehen Kerstin, Wolfgang und ich am unteren Ende der Rinne allein im Schneetreiben. Eigentlich sollten uns nun Steinmänner den Rückweg weisen, doch irgendwie kommen wir vom Weg ab und leisten uns noch einen seitlichen "Verhauer", der uns zu tief nach unten zum Seeufer hin vom Weg abbringt. Als die Wolken mal aufreißen, sehen wir die Hanauer Brüder und erkennen unseren Irrtum, der uns zu einem kurzen Aufstieg in einer ziemlich losen Geröllrinne zwingt, dann sind wir auf dem hier wieder deutlicher erkennbaren Weg. Ziemlich nass kommen wir wieder am Lager an. Hier begrüßt uns die Begleitmannschaft mit heißem Tee.

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Der Schneefall dauert dann auch den Rest des Nachmittags an, so dass wir ans Zelt gebunden sind. Wir bedauern es, dass wir auf diese Weise recht wenig von der Condoriri-Gruppe zu sehen bekommen und nur wenige Bilder mit nach Hause bringen können. Unsere Trekkingtour neigt sich ihrem Ende zu. Die morgige Etappe führt uns noch einmal über zwei Pässe und nach einem langen Abstieg bis auf 3850m wird uns unser Bus erwarten.

Beim heutigen Aufstieg auf den Cerro Negro hatten Kerstin und ich eigentlich nicht mit Höhen- oder Konditionsproblemen zu tun. Moises behutsame Akklimatisierung hat sich also bewährt und wir vertragen solche Höhen offenbar gut. Es fühlte sich an, als wäre da noch Potential nach oben für höhere Berge. Unser Steigtempo war natürlich höhenbedingt stark verlangsamt, um mit einer einigermaßen gleichmäßigen Atmung steigen zu können. An noch viel höheren Bergen mit mehr zu bewältigenden Höhenmetern könnte dieses langsame Steigtempo eventl. zum Problem werden - Schnelligkeit ist in den Bergen auch immer zugleich mehr Sicherheit. Man muss allerdings auch zugeben, dass wir vor dieser Reise kein spezielles Konditionstraining gemacht haben, außer unserem normalen Pensum an Bergtouren. Das Limit bzgl. maximaler Höhe war bei uns beiden am Cerro Negro jedenfalls noch nicht erreicht.

Höhenmeter: 670 Hm im Auf- und Abstieg

Gehzeit: 5:30 h

Schlafhöhe: 4675m

Montag, der 23. August 2004:

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Früh bauen wir heute das Lager ab, denn die Tagesetappe verspricht lang zu werden. Es war definitiv hier oben die kälteste Nacht der Trekkingtour mit geschätzten -10 Grad, da es Nachts auch öfter mal aufgeklart war und die Sterne hervorschauten. Aber unsere Carinthia- Doppelschlafsäcke haben uns auch in dieser Nacht zuverlässig warm gehalten. (see subtitle) Früh sieht es wettertechnisch noch ganz gut aus und es werden noch ein paar ganz hübsche Bilder von unserem Lagerplatz und den umgebenden Bergen. Doch von Nordosten kommen schon wieder neue Wolken über den Kamm heran. Nach dem Frühstück erklimmen wir den ersten Pass des Tages, der mit seinen 4970m noch nicht einmal einen Namen hat. Von hier oben öffnet sich uns noch einmal ein schöner Rundum-Blick über den gestern bestiegenen Cerro Negro und den Condoriri. Die ganze Landschaft ist mit dem Schneetreiben der letzten Tage unter einer Zentimeter dicken Schneedecke verschwunden und sieht nun sehr winterlich aus.

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Auch im Abstieg vom Pass setzt schon wieder Schneetreiben ein. Wir kommen durch ein einsames Hochtal auf 4680m und steigen recht steil über den zweiten Pass des Tages - 4875m und auch er ist namenlos. Hier oben scheint sogar noch einmal die Sonne und durch die von Nordosten heran treibenden Wolken können wir zum Abschied noch einmal den Condoriri sehen. Die Sicht nach Osten zum Huayna Potosi ist ein einziges Wolkenmeer und es ist leider gar nichts zu sehen, obwohl der Ausblick von hier wegen der Nähe zum hoen Huayna Potosi eigentlich grandios sein soll. Das ändert sich dann auch im weiteren Abstieg nicht mehr. Nur geht der Schnee mit schwindender Höhe langsam in Regen über. Die Sichtweite beträgt später nur noch 50-100m und der Regen nimmt immer mehr zu.

Nach langem Abstieg auf nass-schlammigen Wegen erreichen wir unser ganz nett auf einer Wiese gelegenes letztes Zeltlager und richten unser nasses Zelt hastig ein. Viele unserer Anziehsachen werden wohl erst im Hotel wieder trocken werden. Einen solchen Abschluss unseres Trekkings hat wohl so keiner gebraucht, aber Wetter kann man schwer beeinflussen. Wegen der klammen Sachen sitzen wir heute Abend auch nicht mehr lange im Gemeinschaftszelt und ziehen uns bald in unsere Schlafsäcke zurück. Die Stimmung bei den Anwärtern auf den Huayna Potosi (Hans und Emil) ist auch denkbar schlecht, stehen die Zeichen für einen möglichen Aufstieg in den kommenden zwei Tagen denkbar schlecht. Kaum einer glaubt noch an eine reale Gipfelmöglichkeit, zumal insbesondere unsere Gore-Tex-Sachen nach dem heutigen Abstieg total durchnässt sind und in größerer Höhe gefrieren würden.

Höhenmeter: 560 Hm im Auf- und 1375 Hm im Abstieg

Gehzeit: 7:00 h

Schlafhöhe: 3860m

Dienstag, der 24. August 2004:

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Es regnet noch bis spät in die Nacht andauernd und ausgiebig. Die Nähe zum Bach, die Wiese, die vielen nassen Sachen und das nasse Zelt sorgen für eine annähernd 100%-ige Luftfeuchtigkeit und es trocknet so gut wie nichts. Aber unsere Schlafsäcke halten alle ihre Versprechen und wir schlafen trotz alledem warm und gut. Nachts gibt es dann später auch mal Sternenhimmel und man sieht die umgebenden Berge unseres letzten Lagers. Aber schon 10 Minuten nach dem Aufstehen ziehen die ersten Nebelschwaden wieder von unten aus dem Tal herauf. Von Sicht auf den Huayna Potosi keine Spur.

Wir satteln und beladen noch ein letztes Mal die Lamas und Maultiere und beginnen unseren weiteren Abstieg. Zum Glück regnet es jetzt nicht mehr, auch wenn tiefe Wolken und Nebel umtreiben. An der Vegetation merken wir deutlich, dass wir nun deutlich tiefer abgestiegen sind. Es gibt wieder Bäume und Sträucher und es blühen Blumen. Ein Kolibri wird an einem Strauch im Schwebeflug gesichtet.

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Nach ca. 1 Stunde erreichen wir den Ort Chacapampa (3660m), der von der Stromerzeugung aus Wasserkraft lebt. In atemberaubender Höhe wurden hier Kanäle an den Bergflanken entlang gezogen, um dann in der Nähe des Ortes das Gefälle über mehrere 100 Meter zu den Wasserturbinen zu erzeugen. Acht solche Stationen produzieren in den Tälern hier den Strom für La Paz. In Chacapampa angekommen befreien wir die Lamas von ihren Lasten und verabschieden uns von den Lama-Führern, die uns bis hierher begleitet haben. Trinkgelder und Geschenke wurden bereits am Abend vorher von Moises gerecht verteilt.

Mit kleiner Verspätung kommt mit unserem Fahrer Pepe der Bus von Magri Tourismo aus La Paz. Er bringt auch einen Bergführer (für die potentiell angekündigte Huayna Potosi Besteigung) und eine Praktikantin von Magri Tourismo aus Frankfurt/Main mit, die 2-3 Monate hier in Bolivien verbringt. Doch die Hoffnungen von Hans und Emil auf eine Besteigung des Huayna Potosi sind in den letzten Tagen buchstäblich ertränkt worden. Zum Einen ist das Wetter im Gebirge immer noch anhaltend schlecht, zum Anderen sind auf den letzten Etappen Gore-Tex- Sachen, Schuhe, Schlafsäcke, etc. klamm bis nass geworden, so dass mit dieser Ausrüstung an einen Aufstieg in große und kalte Höhen nicht zu denken ist. Auch hat es am Huayna Potosi ganz erheblichen Neuschnee gegeben, der eine Besteigung ebenfalls nicht geraten erscheinen lässt. So bringt uns der Bus über den 4700m hohen Zongo-Pass, wobei die Bergflanke, in die die Strasse offenbar von der Minen- und Elektrizitätsgesellschaft hineingebaut worden ist, wirklich beeindruckend hoch und steil ist. Vergleichbares gibt es in den Alpen nicht. Auf dem Weg nach La Paz passieren wir noch eine Bergarbeiter-Geistersiedlung und einen halb geplünderten Bergarbeiter-Friedhof. Moises meint, dass hier auch viele Mineros, die Opfer der Bergarbeiter- Streiks und -Aufstände wurden, begraben liegen. Vom Huayna Potosi bekommen wir auch auf der weiteren Fahrt nichts mehr zu sehen.

Auch in La Paz regnet es. In unserem Hotel angekommen wird erst einmal ausgiebigst geduscht und trockene und saubere Sachen angezogen. Der Nachmittag vergeht mit der Pflege unserer nassen Sachen und unseres Gepäcks, Karten schreiben und einem Bummel in die Stadt. Unter anderem erstehen wir 50 Päckchen des von uns nach unserem Chile-Urlaub favorisierten Getränkepulvers Zuko, wobei wir die Vorräte des kleinen Ladens fast aufkaufen (mittlerweile haben wir auch einen Online-Shop auf Jamaika ausfindig gemacht, der Zuko führt und auch nach Europa versendet).

Höhenmeter: 200 Hm im Abstieg

Gehzeit: 1:00 h

Schlafhöhe: 3650m

Mittwoch, der 25. August 2004:

Moises Idee, um die ausgefallene Huayna Potosi Besteigung zu überbrücken, war zunächst, mit dem Bus von Magri Tourismo einen Ausflug in den nicht so weit weg gelegenen Bolivianischen Urwald zu unternehmen. Da wir La Paz schon am Anfang unseres Urlaubs ausgiebig besichtigt haben, können wir uns auch nicht so recht vorstellen, was man noch zwei Tage in dieser Stadt anfangen soll.

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Aber gestern ist zu allem Überfluss ein Transportarbeiterstreik ausgebrochen und Truck Driver haben alle Zugangsstrassen von La Paz blockiert. Wir sind gestern offenbar gerade noch so wieder mit unserem Bus in die Stadt gekommen und hatten von Anzeichen nichts bemerkt. Heute macht sich das in der Stadt zunächst durch einen fast auf Null reduzierten Autoverkehr in La Paz bemerkbar (sonst tost der Autoverkehr ununterbrochen). Autostrassen werden plötzlich zu Fußgänger-Boulevards, was für La Paz wirklich sehr ungewöhnlich ist. Zum anderen bemerken wir in der Stadt aber auch martialisch ausgerüstete Polizei-Kommandos in Bürgerkriegs- Ausstattung ausgerüstet mit Tränengasgeschossen, offenbar in Erwartung von Zusammenstössen mit wem auch immer. Post, Parlamentsgebäude und Banken sind zudem von Militär in Panzerfahrzeugen gesichert.

Wir machen uns daher früh mit Moises zu Fuß auf zu einer weiteren Stadtbesichtigung, u.a. zum Archäologischen und Ethnografischen Museum. Moises muss uns auch unbedingt ein "richtiges" Kaufhaus zeigen, auf das er offensichtlich stolz ist, dass es das in La Paz neben den ganzen Straßenmärkten auch gibt. Dann schlendern wir ins Zentrum, weichen einer Straßensperre des (see subtitle) martialisch bewaffneten Militärs seitlich aus, essen mit Moises ganz gut zu Mittag und schlendern dann noch ein wenig alleine über die Märkte. Nachmittags erwischen wir auch noch die Basilika San Francisco diesmal im geöffneten Zustand.

Die beiden Hanauer Brüder haben von dem Tag in La Paz noch nicht genug und wollen abends echtes Night Live in La Paz erleben. Emil berichtet uns am kommenden Morgen, dass sie dann in einer Grillbar für Einheimische eingekehrt sind und "saubillig" für eine Hand voll Dollar zu Abend gegessen haben. Nur hat es Emil's Magen nicht so ganz verkraftet und er ist beim Frühstück ziemlich grün im Gesicht. Für den folgenden Tag lässt er sich dann für den Stadtrundgang entschuldigen, da er sich nicht allzu weit von einer Toilette entfernen kann.

Höhenmeter: ~0 Hm

Schlafhöhe: 3650m

Donnerstag, der 26. August 2004:

Da der Streik auch heute noch andauert, wird aus dem Plan einer Fahrt in die Yungas nichts. Wir sind an La Paz gebunden, auch wenn sich der Fahrzeugverkehr in der Stadt normalisiert hat. Moises unternimmt mit uns einen Spaziergang durch die Markthallen und weiß alles Mögliche zu erklären, was einem als Ausländer sonst nicht auf Anhieb einleuchtend erscheint oder auffällt. Anschließend besichtigen wir mit ihm ein eher langweiliges städtisches Museum mit einer kruden Mischung aus Stadtgeschichte, moderner Kunst und Kunsthandwerk.

Der anschließende Weg führt uns über einen belebten Platz, auf dem ein Fotograf mit einer historischen Plattenkamera Gruppenbilder anbietet. Auch wir lassen uns von ihm für wenig Geld ablichten und bekommen wenig später unsere Fotos. Louis läuft noch auf dem Platz umher und dreht mit seiner Video-Kamera. Seine Kameratasche hat er treuherzig auf dem Boden abgestellt. Plötzlich sind eine schnelle Frau und ein Mann zur Stelle und ehe der trottelige Louis oder einer von uns reagieren kann, ist erst die Kameratasche verschwunden und gleich darauf entreißt man ihm auch noch mit einem kurzen entschlossenen Rempler und einem gezielten Griff die dazu (see subtitle) passende Videokamera. Das Ganze geht unglaublich schnell und schwupp, ist Louis seine (see subtitle) Videoausrüstung los. Die Diebe sind entlang der belebten Marktstrasse auf und davon. Dabei hatte Emil noch kurz vorher Louis darauf hingewiesen, nicht so fahrlässig die Videokamera über der Schulter baumeln zu lassen. Zum Glück hatte Louis zumindest die meisten Videokassetten vom Trekking im Hotel gelassen. Den Verlust seiner Kamera trägt er ziemlich gelassen.

Auf dem Rückweg aus der Innenstadt zum Hotel essen wir zu Mittag und laufen nachmittags noch zu dem Aussichtspunkt Monticulo mit schönem Blick über die Unterstadt von La Paz. Auf dem Rückweg kommen wir auch an der Universität von La Paz vorbei. Bei untergehender Sonne verabschiedet sich La Paz und Bolivien von uns mit einem grandios angestrahlten Illimani (6439m), der von unserem Hotelzimmer aus hervorragend zu sehen ist. Abends ist dann das Abschiedsessen mit Moises in einem nahe gelegenen Restaurant.

Höhenmeter: ~0 Hm

Schlafhöhe: 3650m

Freitag & Samstag, der 27.-28. August 2004:

Unser Trekking-Urlaub mit Hauser und dem bolivianischen Partner-Unternehmen Magri Tourismo ist zu Ende. Moises Flores war uns über diese drei Wochen ein sehr zuverlässiger und umsichtiger Führer, der nach allen seinen Kräften versucht hat, uns den Urlaub in seinem Land so angenehm wie möglich zu gestalten, Ungemach wie Höhenkrankheit, Magenverstimmungen und Taschendiebe von uns fern zu halten und uns die starken Gegensätze zwischen Reich und Arm in seinem Land versucht hat zu erklären. Entsprechend der schwierigen Logistik einer solchen Trekking-Tour hat Magri Tourismo einen sehr guten Job gemacht.

Früh bringt uns nun unser Bus wieder vom Hotel hoch auf das Altiplano auf 4060m Höhe zum Flughafen von La Paz. Von den Trucker-Blockaden der letzten Tage sieht man noch einige Überreste. Vom Flughafen hier geht's nun in umgekehrter Richtung über Sao Paulo in Brasilien zurück nach Frankfurt/Main, Dresden und schließlich nach Chemnitz. In Frankfurt/Main hat unsere Maschine Verspätung. Um den Anschlussflieger nach Dresden doch noch zu erreichen, legen wir den Weg durch die Tunnelverbindung von Terminal B nach Terminal A fast im Spurt zurück. Nach unserem Aufenthalt in Höhen über 4000m in den letzten Wochen machen sich dabei eindeutig Höhentrainingseffekte bemerkbar und den Anschluss noch zu erwischen, war so eine unserer geringsten Übungen.

Höhenmeter: ~0 Hm

Schlafhöhe: 350m

Story written by Thomas & Kerstin Frank, Holzkirchen, Bayern, 31. Dezember 2008, last updated: 03.01.2009.